Land bleibt bei Bürgschaft vorsichtig
Nur wenige Tage nach der Insolvenz der Wadan-Werften in Wismar und Warnemünde geht die Landesregierung bei einer neuen Millionen-Bürgschaft für die Hegemann-Werften in Stralsund und Wolgast auf Nummer Sicher. «Hegemann muss noch einen ergänzenden Nachweis zur Absicherung der Bürgschaft erbringen», sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums gestern.
Zuvor hatte der Bürgschaftsausschuss, in dem Vertreter von Finanz- und Wirtschaftsministerium sitzen, über die staatliche Finanzgarantie in Höhe von neun Millionen Euro beraten. Eine Entscheidung werde voraussichtlich in der kommenden Woche getroffen, so die Sprecherin weiter.
Finanzministerin Heike Polzin (SPD) informierte auch den Finanzausschuss des Landtags. Die Unterrichtung durch die Landesregierung sei in solchen Fällen ein ganz normaler Vorgang, betonte der Vizevorsitzende des Ausschusses, Mathias Löttge (CDU). «Das hat nichts mit Krise zu tun», betonte er. Wofür der Schiffbauer die Bürgschaft genau braucht, war nicht zu erfahren. Auch vom Unternehmen selbst war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.
Die zur Bremer Hegemann-Gruppe gehörenden Werften in Stralsund und Wolgast (Ostvorpommern) kämpfen nach Informationen der «Ostsee- Zeitung» (Donnerstag) wegen Auftragsflaute mit finanziellen Problemen. Die Werften hätten zuvor bereits Landesbürgschaften über 48 Millionen Euro erhalten. Auf der Volkswerft in Stralsund sind rund 1300 Mitarbeiter beschäftigte, auf der Peene-Werft in Wolgast 800.