Liebherr baut Standort aus
Der Kranbauer Liebherr baut seinen Standort Rostock erheblich aus. Zur Erweiterung der Produktionskapazitäten im Seehafen der Ostseestadt sind Investitionen von 163,5 Millionen Euro geplant.
Das teilte der Konzern mit Sitz in Bulle (Schweiz) am Dienstag anlässlich des Richtfestes für eine neue Stahlbauhalle mit. In der 492 Meter langen Halle sollen vom kommenden Jahr an Krane für Schiffe und Offshore-Anlagen im Meer hergestellt werden. Bis zu 700 neue Arbeitsplätze würden im Zuge der Produktionserweiterung geschaffen, hieß es. «Hier wächst heran, was die Region und ihre Menschen wirtschaftlich voran bringt», betonte Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD).
Der vom Land mit einem Zuschuss von 29 Millionen Euro geförderte Erweiterungsbau habe einen wesentlichen Grund in der unmittelbaren Hafenlage. Die Kaikanten sein einer «der wichtigsten Standort- Vorteile, die Mecklenburg-Vorpommern ansiedlungswilligen Unternehmen bietet», erklärte Sellering. Die finanzielle Förderung falle dem Land auch deshalb leicht, weil Liebherr die Zahl der Auszubildenden in Rostock auf bis zu 200 steigern wolle, erklärte Sellering. Das Traditionsunternehmen habe stets flexibel auf die Herausforderungen der Märkte reagiert und mit Offshore-Kranen einen wichtigen Absatzmarkt erschlossen.
Auch nach Ansicht von Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU) belegt die Unternehmenserweiterung, «dass wir mit attraktiven Flächen in den Häfen auch für große Industrie-Unternehmen gute Angebote haben». Großdimensionierte schwere Maschinen und Anlagen wie Schiffskrane oder Teile für Containerbrücken könnten so direkt auf Transportschiffe verladen werden. Die Investition sei zudem ein wichtiges Signal, um dem Strukturwandel im Schiffbau zu begegnen. Im Zuge der Wadan-Insolvenz haben viele hundert Werftarbeiter in Rostock ihren Job verloren.
Die Liebherr-MCCtec GmbH, die seit 2005 in Rostock maritime Krane und Anlagen herstellt und derzeit knapp 1000 Mitarbeiter zählt, wird nach eigenen Angaben künftig in drei großen Hallen produzieren. Zum neuen Hallenkomplex sollen auch ein Sozialtrakt und der Sitz der firmeneigenen Liebherr-Akademie gehören.
Die Firmengruppe Liebherr umfasst den Angaben zufolge über 100 Gesellschaften auf allen Kontinenten. Sie beschäftige mehr als 32 000 Mitarbeiter, hieß es weiter. Im Jahr 2009 habe Liebherr einen konsolidierten Gesamtumsatz von rund sieben Milliarden Euro erreicht. Dachgesellschaft der Firmengruppe ist die Liebherr-International AG, deren Gesellschafter ausschließlich Mitglieder der Familie Liebherr sind.