Löscharbeiten an Frachter unterbrochen

Das Havariekommando hat gestern die Löscharbeiten an dem in Not geratenen Düngemittel-Frachter „Purple Beach“ auf der Nordsee nach wenigen Stunden unterbrochen.

Beim Fluten des Frachtraums mit Seewasser sei ein Schlauch gebrochen, teilte ein Sprecher am Donnerstag mit. Das Mehrzweckschiff „Neuwerk“ habe sich deshalb vor übergehend von der Unglücksstelle zurückgezogen. Wegen schlechten Wetters mit Wellenhöhen von bis zu drei Meter im Seegebiet westlich von Helgoland könne kein anderes Schiff die Löscharbeiten übernehmen. In der Nacht waren etwa 500 Kubikmeter Seewasser in den Rumpf der „Purple Beach“ gepumpt worden. Seit Montagabend hatte entweder ein Brand oder eine andere chemische Reaktion Rauch und Hitze in dem Laderaum mit knapp 6000 Tonnen Dünger ausgelöst. Die Besatzung wurde in Sicherheit gebracht (THB 28. Mai 2015).

Die Explosionsgefahr gilt mittlerweile als gebannt. Vier Angehörigen einer Brandbekämpfungseinheit gelang es am Mittwochabend, auf die „Purple Beach“ überzusetzen. Sie verlegten nahe dem rauchenden Laderaum drei Schläuche, durch die das Seewasser in den Frachtraum gepumpt wurde, wie der Sprecher des Havariekommandos, Michael Friedrich, in Cuxhaven berichtete.

Friedrichs Angaben zufolge ist es möglich, den gesamten Laderaum mit Wasser zu füllen. Dies hätten Stabilitätsberechnungen des Schiffsklassifizierers DNV GL ergeben. Die Rauchentwicklung auf dem Schiff nehme seit dem Beginn der Löscharbeiten merklich ab.

Die unter der Flagge der Marshall-Inseln fahrende „Pur ple Beach“ war am Montag etwa 30 Kilometer westlich von Helgoland in Not geraten. Sie hat etwa 20 000 Tonnen Düngemittel (Nitrophoska 15+15+15+2 S) geladen. Ein Messtrupp stellte Hitze in einem Laderaum fest. Über dem Schiff stieg eine gewaltige Rauch- und Gaswolke auf. Die Besatzung hatte den betroffenen Laderaum abgeriegelt und mit Kohlendioxid geflutet, um einen möglichen Brand zu löschen. pk

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