Logistik-Experten bleiben vorsichtig

Hamburgs Logistikbranche ist mit der aktuellen Geschäftslage zufrieden, schaut aber mit Vorsicht in die Zukunft. Das zeigt das Logistikbarometer, eine neue Branchenumfrage, die jetzt erstmals durchgeführt wurde und künftig regelmäßig aktuelle konjunkturelle Entwicklungen beleuchten soll.

„Es war an der Zeit, gemeinsam mit der Handelskammer ein solches branchenspezifisches Barometer für einen der wichtigsten Wirtschaftszweige unserer Region herauszubringen“, sagt Prof. Peer Witten, Vorsitzender des Vorstandes der Logistik-Initiative Hamburg.

Aktuell bewertet eine große Mehrheit der befragten Unternehmen die Geschäftslage als „gut“ (27,7 Prozent) oder als „befriedigend“ beziehungsweise „saisonüblich“ (57,4 Prozent), so Handelskammer-Präses Fritz Horst Melsheimer. Für die zukünftige Geschäftslage gehen allerdings mehr Unternehmen von einer Verschlechterung (21,6 Prozent) als von einer Verbesserung (12,2 Prozent) aus. Als größte Geschäftsrisiken werden die politischen Rahmenbedingungen (63,4 Prozent) und die Inlands- (53,9 Prozent) sowie die Auslandsnachfrage (45,5 Prozent) genannt.

Die zurückhaltenden Zukunftserwartungen der Logistiker spiegeln sich insbesondere in den Personalplanungen wider. Im zweiten Quartal 2015 rechnen nur 4,4 Prozent der Unternehmen mit einem Personalzuwachs. Die deutliche Mehrheit der Befragten (80,2 Prozent) gibt an, keine Veränderungen im Personalbestand vornehmen zu wollen. Diese vorsichtige Haltung zeichnet sich bereits seit einem Jahr ab, denn der Index für die Personalpläne der Logistikbranche ist inzwischen vier Quartale hintereinander gesunken.

Weniger zurückhaltend ist die Branche bei ihren Investitionsplanungen. Gut ein Viertel der Unternehmen (26,3 Prozent) beabsichtigt, seine Investitionen in den kommenden zwölf Monaten zu steigern, während über die Hälfe (56,5 Prozent) angibt, das aktuelle Investitionsniveau halten zu wollen. Im Teilsegment „Güterbeförderung im Straßenverkehr (inklusive Speditionen)“ wird die aktuelle Geschäftslage erheblich positiver eingeschätzt als in der Logistikbranche insgesamt. Dort lag der Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen bei +24 Prozent, während er in der gesamten Branche „nur“ bei +12,8 Prozent rangierte.

An der repräsentativen Umfrage haben sich mehr als 80 Hamburger Unternehmen aus dem Wirtschaftszweig Verkehrsgewerbe (mit den Segmenten Schifffahrt, Lagerei und Frachtumschlag, Güterverkehr, Luftfahrt, Landverkehr und Transport in Rohrfernleitungen sowie Erbringung von sonstigen Dienstleistungen für den Verkehr) beteiligt. bre

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