«Maersk Alabama» entführt

Ungeachtet aller Sicherheitsvorkehrungen und verstärkter Patrouillen haben Piraten erneut ein großes Schiff gekapert. Im Indischen Ozean entführten Seeräuber ein Containerschiff einer US-Reederei mit 21 Amerikanern an Bord. Das gab das Maritime Security Centre des EU-geführten Antipirateneinsatzes am Mittwoch bekannt. Die Amerikaner seien unverletzt. Der Vorfall habe sich 400 Meilen vor der Küste der somalischen Hauptstadt Mogadischu ereignet.

Ein Sprecher der 5. Flotte der US-Marine in Bahrain sagte, das Schiff sei um 07.30 Uhr angegriffen worden. Die Piraten hätten es nach dem Überfall an die Küste von Eyl in Somalia manövriert. Zur Besatzung machte das US-Militär keine Angaben. Bei dem gekaperten Schiff soll es sich um das 17 000-Tonnen- Schiff «Maersk Alabama» der weltgrößten Containerschiff-Reederei Maersk handeln. Das Schiff wurde an die US-Reederei Maersk Line Limited verchartert.

   Weiter ungewiss war das Schicksal der fünf deutschen Seeleute auf dem in Hamburg registrierten Containerschiff «Hansa Stavanger». Piraten hatten das Schiff am vergangenen Samstag im Indischen Ozean, etwa 400 Seemeilen vor Somalia, in ihre Gewalt gebracht. Insgesamt befinden sich 24 Seeleute aus mehreren Nationen an Bord.

In der Hand somalischer Piraten befindet sich ferner ein französisches Paar mit einem dreijährigen Kind. Die Familie sei mit ihrer Segeljacht «Tanit» auf dem Weg nach Sansibar den Seeräubern in die Hände gefallen, berichtete das französische Fernsehen. An Bord befand sich nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Ecoterra offenbar auch ein unterwegs zugestiegenes weiteres Paar. Am vergangenen Montag wurden außerdem ein britisches und ein taiwanesisches Schiff vor der somalischen Küste entführt.

   Unterdessen lief die Fregatte «Rheinland-Pfalz» mit sieben somalischen Piraten an Bord im Hafen der kenianischen Stadt Mombasa ein. Das teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam mit. Das Kieler Amtsgericht hatte kurz zuvor Haftbefehl gegen die somalischen Piraten erlassen. In Berlin verdichteten sich die Hinweise, dass Kenia die Piraten aufgrund eines Abkommens mit der Europäischen Union zur weiteren Strafverfolgung übernimmt.

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