"Magellan Star" von US-Marines befreit

Nach 20 Stunden in den Händen somalischer Piraten wurde gestern ein deutsches Containerschiff im Golf von Aden von US-Marines befreit.

Seeräuber hatten die „Magellan Star" der zur deutschen Dr. Peters-Gruppe gehörenden Quadrant Bereederungs GmbH am Vortag von einem Schnellboot aus gekapert. Der polnische Kapitän und seine Crew, zu der kein Deutscher zählt, hatten sich in einem Schutzraum verbarrikadiert und ausgeharrt, bis Hilfe kam. Firmeninhaber Jürgen Salamon sagte auf Anfrage, die US-Marines hätten bei der Befreiungsaktion am frühen Morgen neun Piraten festgenommen. Mannschaft und Schiff seien frei.

Der 8000-Tonnen-Frachter mit Ankerketten an Bord sei unterdessen auf dem Weg nach Dubai für Reparaturarbeiten, sagte Salamon. „Die Piraten haben alles zerstört, das Schiff ist nicht voll seetüchtig", sagte der Reeder. „Der Kapitän und seine Leute haben sehr umsichtig gehandelt, wir sind stolz auf sie." Unter anderem sei es ihnen gelungen, die Maschinen rechtzeitig abzuschalten und das Handelsschiff für die Piraten manövrierunfähig zu machen.

Die „Magellan Star" war nach Angaben von Dr. Peters-Chef Salamon das dritte Schiff eines Konvois, der im Abstand von zwei Seemeilen von US-Kriegsschiffen begleitet wurde. Nach Angaben des russischen Marine-Newsdienstes „Sowfracht" besteht die Besatzung des unter Antigua-Flagge fahrenden Schiffes aus sechs Philippinern, zwei Russen, zwei Ukrainern, einem Polen und einem Bulgaren.

Aus dem Konvoi war auch das erste Schiff, ein unter maltesischer Flagge fahrender Frachter, angegriffen worden. Die EU/NavFor-Mission „Atalanta" bestätigte, dass der 1988 gebaute Chemikalientanker „Olib G" der Reederei Frio Maritime von Piraten geentert worden war. An Bord des 6375 Tonnen tragenden Schiffes befinden sich 15 georgische und drei türkische Seeleute. Das US-amerikanische Kriegsschiff „Princeton" hatte erfolglos versucht, Kontakt zur „Olib G" aufzunehmen. Daraufhin wurde ein Hubschrauber zu dem Schiff geschickt, der zwei Piraten an Deck des Tankers ausmachte.

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