Mahnfeuer gegen Elb-Ausbau

Mit Mahnfeuern von Dresden bis Cuxhaven hat gestern der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) heute gegen den Ausbau der Elbe für die Schifffahrt protestiert.

Der Verband befürchtet, dass der Fluss in den nächsten Jahren kanalisiert und vertieft werden könnte, wie BUND-Flussexperte Ernst Paul Dörfler am Freitag in Magdeburg sagte. Er verwies auf das kürzlich bekanntgewordene sogenannte Guttenberg-Papier für eine nachhaltige Industriepolitik. In dem Konzept aus dem Hause von Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) werden eine «Stabilisierung der Wasserstände der Elbe» und 2,80 Meter Tiefe für alle Bundeswasserstraßen vorgeschlagen.

«Für die Flusspolitik bedeutet dies einen Rückfall in das alte, betonorientierte Denken», sagte Dörfler. «Die Wasserstände eines Flusses wie der Elbe, dessen Pegel ganz natürlich zwischen Hoch- und Niedrigwasser schwanken, stabilisieren zu wollen, ist nicht machbar, ohne den Fluss in Mauern und Staustufen einzuzwängen.» Als Folge seien eine Zerstörung der natürlichen Flusslandschaft inklusive des UNESCO-Welterbes im Dessau-Wörlitzer Gartenreich, ein erhöhtes Hochwasserrisiko und ein Rückgang des Tourismus an der Elbe zu befürchten. Ob das Konzept umgesetzt wird, ist allerdings unklar.

Seit dem Jahrhunderthochwasser 2002 wird der Fluss offiziell nicht mehr für die Binnenschifffahrt ausgebaut. Bei der Befestigung von Ufern und der Reparatur von Buhnen handelt es sich nach Lesart der Bundeswasserstraßenverwaltung um «Unterhaltungsmaßnahmen».

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