Millionenschaden an "Taipan"

Der Piraten-Angriff auf das Hamburger Containerschiff „Taipan" im April 2010 hat einen Schaden von mehr als einer Million Euro verursacht. Das sagte der Geschäftsführer der Reederei Komrowski, Roland Höger, gestern als Zeuge vor dem Hamburger Landgericht. Allein die Schäden am Schiff beliefen sich demnach auf rund 620 000 Euro. Dazu kämen die Kosten des Betriebsausfalls, Abwicklungskosten und Folgeschäden - zusammen nochmals rund 446 000 Euro. Der Großteil der Summe sei durch eine Versicherung gedeckt. Dennoch habe man Konsequenzen aus der Kaperung gezogen: „Entweder wir meiden das Gebiet, oder wir rüsten mit bewaffneten Wachleuten und Versicherungen auf", so Höger.

Der Frachter fuhr zum Zeitpunkt des Piratenangriffs unter deutscher Flagge - bewaffnete Wachleute waren daher an Bord nicht erlaubt. Die Schäden der Attacke waren enorm. Einschusslöcher, Durchschläge durch die gesamte Brücke und große Schäden im Bereich der Elektronik: „Das Schiff war nicht mehr fahrtüchtig", so Höger. Bewaffnete Sicherheitsteams kosten seinen Angaben zufolge bis zu 100 000 Dollar pro Transit. Ohne Boni sei es ohnehin schwer, noch Besatzung für die Route zu bekommen. „Ohne bewaffnete Schutzleute finden wir das nicht mehr vertretbar", sagte Höger. Den Einwand der Verteidigung, die Angeklagten handelten aus sozialem Elend heraus, hielt er nicht für gerechtfertigt. Seit November 2010 müssen sich zehn mutmaßliche somalische Piraten wegen Gefährdung des Seeverkehrs und erpresserischen Menschenraubs in der Hansestadt verantworten, weil sie die „Taipan" kaperten und entführen wollten.

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