Mission unter deutscher Flagge

Die NGO Sea-Eye hat das Forschungsschiff für das neue Projekt gekauft, Foto: Gierke
In Rostock hat am Wochenende erstmals ein ziviles Seenotrettungsschiff mit deutscher Flagge und deutscher Zulassung abgelegt.
Das deutsche Forschungsschiff „Professor Albrecht Penck“ fährt unter dem Projektnamen Sea-Eye 2 und hielt auf dem ersten Teil seiner Etappe Kurs Richtung Nord-Ostsee-Kanal. Die erste Mission soll am 15. Dezember starten. Dafür sucht die vergleichsweise kleine NGO noch nach professioneller Schiffsbesatzung und ehrenamtlicher Einsatzcrew. Das sei eine große Herausforderung, teilte Sea-Eye jetzt mit.
Ursprünglich wollte Sea-Eye das Forschungsschiff „Professor Albrecht Penck“ lediglich chartern. Den Besitzern war das damit verbundene Risiko jedoch zu hoch. Also bereiteten die Vorbesitzer den Verkauf vor, lösten das Schiff aus einem bestehenden Chartervertrag, aktualisierten die Papiere und bereiteten das Schiff auf die Übergabe vor. Im Oktober wurde der Kaufvertrag unterzeichnet. Rund 400.000 Euro Spenden waren für den Kaufpreis, neue Funk- und Satellitentechnik, Rettungsmittel, die Bordapotheke und die erste Treibstoffrechnung notwendig, so Sea-Eye. Großspender aus Baden-Württemberg und Bayern hätten rund 70 Prozent der Kosten aufgebracht.
Bislang hatten sich zivile Seenotrettungsschiffe in ausländischen Schiffsregistern registriert, weil diese eine Registrierung als Sport- oder Freizeitboot ermöglichen. Diese Registrierungen sind deutlich günstiger und weniger aufwendig. In der Vergangenheit hatten deutsche Rettungscrews unter ausländischer Flagge mehrfach Probleme, weil insbesondere Italien und Malta die Rechtmäßigkeit der Flaggen anzweifelten. fab