"Missmanagement bei HHLA"
Chaotische Zustände bei der Hamburger Hafen und Lagerhaus AG (HHLA).
Massenhaft Kundenbeschwerden wegen verzögerter Abfertigung und stundenlanger Wartezeiten auf dem Container Terminal Burchardkai (CTB). Heftige Kritik am Management um Vorstandschef Klaus-Dieter Peters. Das sind nur einige von mehreren Punkten in einem siebenseitigen Brief von HHLA-Beschäftigten an Hamburgs Wirtschaftssenator Ian Karan. Seine Behörde hat den Eingang des Schreibens gestern bestätigt. „Dessen Inhalte und Behauptungen werden jetzt geprüft und bewertet. Dieser Vorgang findet behördenintern statt. Einzelne Passagen oder Themen des Briefes werden jedoch nicht öffentlich kommentiert", teilte Sprecher Dr. Michael Ahrens dem THB mit. Die in dem Brief namentlich nicht genannten Mitarbeiter schrieben unter anderem: „Fehlentscheidungen und Alleingänge haben verheerende Arbeitsprozesse ausgelöst." Weiter heißt es, die Zustände auf dem CTB resultieren aus „Fehleinschätzungen technischer Möglichkeiten im Containerumschlag." Die eingesetzte Software sei „noch immer nicht stabil und schon gar nicht in der Lage, dem benötigten Rhythmus standzuhalten".
HHLA-Sprecher Mark Krümpel wies die Vorwürfe zurück. „Das sind ruf- und geschäftsschädigende Behauptungen zur Modernisierung des HHLA Container Terminals Burchardkai, die jeglicher Grundlage entbehren", sagte er dem THB.
Das Schreiben steht auch im Zusammenhang mit der Sorge um die mögliche Abwanderung der Reederei OOCL vom HHLA-Terminal Altenwerder (CTA) nach Bremerhaven. Damit droht ab Februar 2011 der Verlust von fünf Prozent des gesamten Containerumschlags in Hamburg. Dem Vernehmen nach werde die Preispolitik der HHLA für den Schritt verantwortlich gemacht.