MPC: Drastischer Einbruch bei Schiffsbeteiligungen

Der Hamburger Finanzdiensteister MPC sind die Ergebnisse im Auftaktquartal 2006 noch etwas stärker eingebrochen als von Analysten erwartet. An seiner Jahresprognose hält das Emissionshaus jedoch fest, teilte die im MDAX notierte MPC Capital AG am Donnerstag in der Hansestadt mit. MPC habe nicht so viele neue Anlageprodukte zur Verfügung gehabt wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum, sagte Vorstandschef Axel Schroeder. Der Quartals-Umsatz brach im Jahresvergleich um 54 Prozent auf 26,78 Millionen Euro weg. Analysten hatten 26,9 Millionen Euro und damit einen geringeren Rückgang erwartet. MPC platzierte mit 168 Millionen Euro 34 Prozent weniger Eigenkapital. Analysten hatten dagegen mit einem stärkeren Schwund auf 162,5 Millionen Euro gerechnet. Der Anteil des im Ausland platzierten Eigenkapitals lag im Berichtsquartal laut MPC bei 27 Prozent. Im Vorjahresquartal habe MPC Fonds mit großem Eigenkapitalvolumen gleich zu Jahresanfang gehabt, sagte MPC-Chef Schroeder. In diesem Jahr beginne der Vertrieb vergleichbarer Produkte erst im laufenden zweiten Quartal. Schroeder nannte hier die Platzierung eigenkapitalstarker Schiffs- und Lebensversicherungsfonds. Seit 1994 investierten mehr als 123.000 Kunden (Ende 2005: 119.000) 4,93 Milliarden Euro in 232 Fonds mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 12,72 Milliarden Euro. Das Quartals-Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sackte um 74 Prozent auf 4,36 Millionen Euro ab. Analysten hatten im Schnitt einen Betriebsgewinn von 4,43 Millionen Euro vorhergesagt. Der Überschuss schmolz um 72 Prozent auf 3,51 Millionen Euro. Branchenexperten waren im Schnitt von 3,7 Millionen Euro ausgegangen. Zum Stichtag 31. März waren im MPC-Capital-Konzern 255 Mitarbeiter beschäftigt und damit 26 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (202 Mitarbeiter). MPC sieht 2006 nach früheren Angaben als Übergangsjahr. Die Hamburger wollen mehr Menschen im Vertrieb beschäftigen und ihn umbauen. Die höchsten Rückgänge musste MPC bei Lebensversicherungsfonds hinnehmen. Hier wurde mit 15 Millionen Euro 79 Prozent weniger Eigenkapital platziert als ein Jahr zuvor. Bei Unternehmerischen Beteiligungen brach das platzierte Eigenkapital um 58 Prozent auf 41 Millionen Euro weg. Hier verbuchte MPC bei Schiffsbeteiligungen einen Einbruch um 68 Prozent auf 30 Millionen Euro. Im größten Geschäftsfeld Immobilienfonds stieg das platzierte Eigenkapital dagegen um 5 Prozent auf 77 Millionen Euro. Bei Private-Equity-Fonds platzierte MPC mit 8 Millionen Euro 60 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das bei Investmentfonds platzierte Eigenkapital schrumpfte um 13 Prozent auf sieben Millionen Euro. Für das Gesamtjahr 2006 bekräftigte der Vorstand seine Erwartungen. MPC rechnet unverändert mit einem Platzierungsvolumen zwischen 950 Millionen und einer Milliarde (Vorjahr: 974 Millionen) Euro. Der Jahresüberschuss dürfte auf 36 bis 39 (Vorjahr: 43,5) Millionen Euro sinken. Eine attraktive Dividende sei aufgrund der aktionärsfreundlichen Ausschüttungspolitik möglich. Näheres dazu teilten die Hamburger nicht mit. Der Fondanbieter hält nach früheren Angaben für 2006 eine Dividende von 3,40 bis 3,50 (Vorjahr: 4,00) Euro je Aktie für machbar. 2005 hatte MPC das zweitbeste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte verbucht.

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