NABU fordert besseren Küstenschutz

Angesichts der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko fordert die Umweltschutzgruppe NABU Maßnahmen zur Verbesserung der Schiffssicherheit vor den deutschen Küsten.

Laut einer gestern veröffentlichen Mitteilung bedürfe es dringend wirkungsvoller Instrumente, um Ölunfällen vorzubeugen. Die Umweltschützer sind auch gegen geplante weitere Bohrungen im Wattenmeer. Nach ihren Angaben will das Betreiberkonsortium der Ölplattform „Mittelplate A" um das Unternehmen RWE Dea die Ölförderung weiter ausbauen, anstatt die bestehende Plattform zurückzubauen. Der Kieler Geologie-Professor Lorenz Schwark schätzte die Gefahr, dass ein ähnliches Unglück wie im Golf von Mexiko das Wattenmeer verschmutzt, allerdings als eher gering ein. Das einzige deutsche Bohrloch auf der Mittelplate sei mit einer Betonwanne gesichert, sagte er.

Eine große Gefahr sieht der NABU im steigenden Schiffsverkehr vor den deutschen Küsten. Die südliche Nordsee und die Kadetrinne westlich von Rügen gehören zu den meistbefahrenen Schifffahrtsstraßen der Welt. Unter anderem passieren sehr viele Tanker diese Nadelöhre. Niedersachsen solle sich beim Bund dafür einsetzen, in der Havarievorsorge stärker aktiv zu werden, hieß es gestern.

Um das Unfallrisiko möglichst klein zu halten, sind nach Meinung der Umweltschutzgruppe größere Kapazitäten an Hochseeschleppern notwendig. Dadurch sollen die Anfahrtswege zu Havarieorten verkürzt werden. Zudem wäre eine Verlagerung der Hauptfahrwasser weg von den Inseln nach Norden hin nötig. Auch eine Lotsenpflicht in gefährlichen Schiffspassagen deutscher Gewässer sei nötig.

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben