Navy-Taucher räumen auf

Taucher der United States Navy haben in einer rund anderthalb Monate dauernden Aktion im Pazifik fast eine Million Liter Öl aus dem Rumpf des ehemals deutschen Kreuzers „Prinz Eugen“ abgepumpt.

Das 215 Meter lange Kampfschiff der Kriegsmarine liegt seit 72 Jahren als gekentertes Wrack im Kwajalein-Atoll der Marshallinseln. Das einst schwer bewaffnete Schiff war vor fast 80 Jahren in Kiel bei der Germania-Werft vom Stapel gelaufen.

Im Zweiten Weltkrieg war die „Prinz Eugen“ an fast allen großen Operationen der Kriegsmarine beteiligt. Bekannt wurde sie als Begleiter des Schlachtschiffes „Bismarck“ 1941 im Nordatlantik. Bei Kriegsende half sie bei der Rettung von Flüchtlingen aus dem damaligen Ostpreußen.

Im Mai 1945 lag die „Prinz Eugen“ als einziges fahrbereites Großkampfschiff der Kriegsmarine in Kopenhagen. Die USA erhielten das Schiff als Kriegsbeute zugesprochen und überführten es in den Pazifik. Zunächst wurden dort Technik und Ausrüstung untersucht. 1946 sank es nach mehreren Atombombentests nahe der kleinen Insel Enubuj im Kwajalein-Atoll.

An Bord der „Prinz Eugen“ waren damals nicht nur Munition und Ausrüstung aus dem Zweiten Weltkrieg. Auch fast eine Million Liter Treibstoff lagerten in den 173 Tanks des Schiffes. Teile davon traten aus und wurden zur Gefahr für Ökosystem. Die Beseitigung von Umweltbedrohungen durch bei Atombombentests versenkte und zurückgelassene Schiffe sicherten die USA den Marshallinseln in einem Abkommen zu.

Bereits ab dem 1. September gingen dann rund 20 Taucher der „Mobile Diving Salvage Unit 1“ der US Navy mit dem Bergungsschiff „Salvor“ ans Werk. Sie bohrten mit einem Spezialverfahren die von außen durch den Rumpf erreichbaren Tanks an und pumpten das Öl in den Tanker „Humber“ ab. Nun ging die Aktion zu Ende. „Es gibt jetzt kein Leck mehr. 97 Prozent des Öls wurden entfernt. Das verbliebene Öl ist in einigen inneren Tanks eingeschlossen und gesichert“, sagt Kapitänleutnant Tim Emge, Kommandeur der Tauchereinheit.

Eine Bergung des gekenterten Schiffes war in den vergangenen Jahrzehnten mehrmals diskutiert worden. Die Vorhaben scheiterten aber an den Kosten. Nur einer der drei großen Propeller wurde geborgen und dem Deutschen Marinebund übergeben. Er steht heute beim Marineehrenmal in Laboe. FB/ger

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