Neue Ermittlergruppe gegen Seepiraterie
Angesichts der wachsenden Bedrohung durch Seepiraterie im Indischen Ozean wollen niederländische und deutsche Behörden den Druck auf die Drahtzieher erhöhen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Osnabrück vom Donnerstag haben unter anderem das Bundeskriminalamt, die niederländische Landesstaatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt Niedersachsen eine gemeinsame Ermittlergruppe aus rund zwölf Mitgliedern eingesetzt.
"Ermittelt und gefahndet werden soll nach Auftraggebern, Geldgebern und Verhandlern, die an den Kaperungen von Handelsschiffen beteiligt waren", sagte der Präsident des Landeskriminalamtes, Uwe Kolmey, am Donnerstag. Dem Osnabrücker Staatsanwalt Alexander Retemeyer zufolge wird die Gruppe unbürokratischer arbeiten können. So müsse sie kein Rechtshilfeersuchen beim Nachbarn beantragen.
Seit Mai 2009 seien allein vier Handelsschiffe niedersächsischer Reeder und auch mehrere niederländische Schiffe gekapert worden. Dabei wurden den Angaben zufolge Lösegelder im zweistelligen Millionenbereich erpresst.