Neuer Manager steuert Hafenbau
Nach langen Streitigkeiten um den Bau des Tiefwasserhafens in Wilhelmshaven soll ein neuer Hafenbaumanager das niedersächsisch-bremische Prestigeprojekt voranbringen. Der 56 Jahre alte Wasserbauingenieur Axel Kluth wird von August an neuer Geschäftsführer der Hafenbaugesellschaft. Er löst damit die von Querelen belastete Doppelspitze ab, die beiden Geschäftsführer Helmut Werner für Niedersachsen und Jürgen Holtermann für die bremische Seite.
Bremens Wirtschaftsstaatsrat Heiner Heseler sprach bei der Vorstellung des Hafenmanagers am Donnerstag in Hannover von einem «Neuanfang» für den Tiefwasserhafen. Die Verhältnis der beiden bisherigen Geschäftsführer des JadeWeserPort- Realisierungsgesellschaft gilt als gespannt und von Misstrauen geprägt. Dem bremischen Hafenmanager Holtermann wurde vorgeworfen, er habe die Vergabe des Bauauftrages in unzulässiger Weise beeinflusst.Der neue Hafenbaumanager Kluth sagte, der Bau des Tiefwasserhafens sei das «Sahnehäubchen» seines bisherigen Karrierewegs. In der Vergangenheit war er unter anderem mitverantwortlich für den Bau des neuen Berliner Bahnhofs. Außerdem war er bei der Errichtung des größten Braunkohlekraftwerks Europas in Neurath beteiligt. «Von Baustelle zu Baustelle muss man sich neuen Herausforderungen stellen», meinte Kluth.
Der niedersächsische Wirtschafts-Staatssekretär Joachim Werren sagte, Kluth sei ein Experte mit langjähriger Erfahrung in anspruchsvollen Großprojekten. Zudem kenne er bereits das Unternehmen Bunte gut, das den Tiefwasserhafen baue. Der neue Geschäftsführer für den Hafenbau ist in Berlin geboren und lebt mit seiner Familie in Bayern. Er war früher Mitglied der deutschen Ruder- Nationalmannschaft.
Der Bremer Staatsrat Heseler betonte: «Das ist ein guter Tag für den JadeWeserPort. Wir können zuversichtlich in die Zukunft schauen.» Bremen sei sich auch sicher, dass das Bauunternehmen Bunte (Papenburg) den Hafen gut und zügig baue. Zuvor hatte es Kritik von CDU-Politikern gegeben, bestimmte Kreise in Bremen könnten offenbar noch immer nicht akzeptieren, dass das niedersächsische Unternehmen Bunte und nicht Hochtief den Hafen baue. Staatssekretär Werren und Staatsrat Heseler sind die Aufsichtsratsvorsitzenden der Hafen- Realisierungsgesellschaft.
Im November 2011 soll der JadeWeserPort in Wilhelmshaven in Betrieb gehen - ein Jahr später als ursprünglich vorgesehen. «Der Zeitplan für den Bau ist festlegt», sagte der Geschäftsführer des künftigen Terminalbetreibers Eurogate, Emanuel Schiffer, am Donnerstag. Jetzt gebe es für die Beteiligten keinen Schritt mehr zurück.