Neues Leben für Butterdampfer

Ein Sprichwort sagt: „Totgesagte leben länger“. Das gilt offenbar auch immer wieder in der Schifffahrt.

Das in Hamburg gut bekannte Fahrgastschiff „Gloria D“ ist so ein Fall. Nachdem es 2012 den Harburger Hafen nach mehr als achtjähriger Aufliegezeit in einem absolut schrottreifen Zustand mit Schlepperhilfe verlassen hatte, glaubte niemand mehr daran, dieses Schiff noch einmal schwimmen zu sehen. Doch seit einiger Zeit liegt der ehemalige Butterdampfer mit dem neuen Namen „Atlantis“ nach einer dreijährigen Werftzeit bei der Kieler Lindenau Werft in einem weitgehend restaurierten Zustand an der Elb insel Krautsand.

Die ursprünglich 52,10 Meter lange Fahrgastschiff wurde 1972 auf der Werft Ewald Berninghaus in Köln als „Wappen von Heiligenhafen“ für den Reeder Willi Freter gebaut und kam als Ausflugsdampfer für die zollfreien Fahrten nach Dänemark mit bis zu 800 Passagieren zum Einsatz. Nach dem Konkurs der Reederei 1980 wechselte das Schiff dann mehrfach die Eigner und verkehrte ab 1987 für die Hansa Linien unter dem neuen Namen „Atlantis III“. Auf der Norderwerft erfolgte 1989 die Verlängerung um 3,5 Meter. Anschließend folgten verschiedene Chartereinsätze in der Ostsee bis zur Beendigung der zollfreien Einkaufsfahrten. Zunächst wurde das Schiff in Sønderborg und dann bis 2003 beschäftigungslos in Arnis an der Schlei aufgelegt. Es folgten Verkauf und Umbau der in „Gloria Dei“ Umbenannten auf der Ewer-Werft für einen Einsatz in Südamerika. Seit 2004 lag sie im Lotsenhafen in Hamburg-Harburg. Seit einigen Tagen liegt das Fahrgastschiff nun bei der Insel Krautsand. Nähere Informationen über den aus der Immobilienbranche stammenden Eigner und dessen Pläne waren aber nicht zu erhalten. CE/pk

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