Neues «SeCureSystem»

Ein elektronisches Überwachungssystem für Container könnte künftig die geplanten schärferen Sicherheitsauflagen im Seeverkehr erfüllen und ein Röntgen der Boxen ersetzen. Das von EADS Astrium in Zusammenarbeit mit Eurogate entwickelte «SeCureSystem» wurde kürzlich in Bremen vorgestellt. Nach transatlantischen Testfahrten wird die Spedition Hellmann Worldwide Logistics in 20 Seecontainern einen dieser schwarzen Boxen einsetzen.

Das System überwacht satellitengestützt Container vom Verschließen über den Seeweg bis zum Zielort. Jedes unbefugte Öffnen werde sofort gemeldet, sagte Wolfgang Busch von Astrium. «Wir hoffen, dass die Amerikaner dieses System akzeptieren werden», sagte Karl Engelhard, Generalbevollmächtigter von Hellmann.

Hintergrund ist, dass die USA bereits 2006 neue Sicherheitsbestimmungen beschlossen haben. Danach sollen von 2012 an alle Container, die für das Land bestimmt sind, in ihrem Heimathafen mit einem Röntgengerät gescannt werden. Ein solches Verfahren würde zu erheblichen Staus in den Häfen, zu enormen Zeitverlusten und massiven Kostenerhöhungen führen, sagte ein Sprecher des Umschlagsunternehmens Eurogate. Allein auf dem Bremerhavener Containerterminal müssten dann 600 000 Container im Jahr gescannt werden. Engelhard befürchtete in diesem Zusammenhang sogar höhere Kosten durch das Scanning als beim Einsatz des «SecureSystems».

Nach den Worten von Busch soll als nächstes eine nationale, europäische und US-amerikanische Initiative zur Möglichkeit des neuen Systems als Ersatz zum Scanning angeschoben werden. Astrium werde amerikanische Partner suchen, aber «wir müssen auch die Behörden dort überzeugen». Bremens Wirtschaftssenator Ralf Nagel (SPD) kündigte dabei politische Unterstützung an. Nach seiner Kenntnis gebe es auch in den USA Diskussionen über das Thema Scanning. «Ich hoffe, dass wir mit unserer technischen Neuerung verhindern, dass wir jeden Container durch eine altmodische Röntgenanlage schieben müssen.»

Das «SeCureSystem» biete neben der Überwachung und kontinuierlichen Übermittlung aller Containerdaten noch weitere Vorteile, sagte Busch. Die Dokumentation der Frachtdaten werde transparenter und zugleich sicherer vor Fälschungen. Diese Automatisierung könne so auch die Zollformalitäten beschleunigen.

Mögliche Lieferengpässe bei starker Nachfrage sieht Astrium nicht. Das Unternehmen habe die Voraussetzungen geschaffen, «das ist händelbar», sagte Busch. Produziert werden sollen die Boxen in Lizenz bei anderen Unternehmen.

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