Neustart für Hegemann-Werften
Die früheren Hegemann-Werften bauen künftig unter dem neuem Namen „P+S-Werften" Schiffe.
Mit der Verschmelzung der Stralsunder Volkswerft und der Wolgaster Peene-Werft stellt sich die Gruppe für die Zukunft neu auf. Durch die neue Gesellschaftsstruktur sollen Synergien gebündelt und Produktionsprozesse gestrafft werden, sagte der Leitende Geschäftsführer Dieter Brammertz gestern in Wolgast. Zudem soll eine stärkere Konzentration den Spezialschiffbereich im Offshore-Sektor erfolgen. Im neuen Namen steht das „P" für Peene, das „S" für Strelasund.
Die Hegemann-Gruppe des früheren Werften-Eigners Detlef Hegemann hält einen Anteil von sieben Prozent an den P+S Werften. Die HSW Treuhand- und Beteiligungsgesellschaft, an die Hegemann wegen der wirtschaftlichen Schieflage bereits 2009 den Großteil seiner Anteile abtreten musste, ist mit 93 Prozent beteiligt.
Geschäftsführung und auch Betriebsrat sind überzeugt, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt zu haben. „Wir ziehen am gleichen Strang", sagte Brammertz. Allein 2010 habe die Werft-Gruppe sechs Neubauaufträge akquirieren können. Der gesicherte Auftragsbestand beläuft sich mit 20 Aufträgen auf 588,8 Millionen Euro, weitere Aufträge über rund 457 Millionen Euro sind finanziell noch nicht gesichert. Die Betriebsräte in Stralsund und Wolgast zeigten sich zuversichtlich, dass es zu keinem weiteren Stellenabbau kommt. „Es ist Land in Sicht. Wir hoffen, dass jetzt keine Tsunami-Welle kommt", sagte der Stralsunder Betriebsrat Bernd Kräplin. Laut Brammertz sind die „Kapazitäten inzwischen an die Plangrößen angepasst". Trotzdem sei auf den Werften weiterhin Kurzarbeit für durchschnittlich 140 Mitarbeiter angesagt. „Wir kämpfen weiter um Aufträge, sind noch nicht über den Berg", so der Geschäftsführer. In Wolgast mit 665 Mitarbeitern sind vier Schiffe im Bau, in Stralsund arbeiten die rund 1150 Beschäftigten aktuell an sieben Aufträgen.
Bei der Neuausrichtung stützen sich die Werften auf eine „solide Finanzausstattung", wie Finanzchef Dieter Dehlke sagte. Die Eigenkapitalquote mit 118 Millionen Euro liege bei 22 Prozent. Dazu komme Fremdkapital aus einem Landesdarlehen von 48 Millionen Euro und der Land-Bund-Bürgschaftsrahmen in Höhe von 326 Millionen Euro. Damit sei die Finanzbasis für aktuelle und weitere geplante Aufträge gesichert.