Niedrigwasser bremst Binnenschiffer

Niedrigwasser setzt Binnenschifffahrt zu =

Niedrige Wasserstände behindern die Binnenschifffahrt auf den großen Flüssen. Wie der Bundesverband der Deutschen Binnenschiffahrt (BDB) in Duisburg mitteilte, können große Güterschiffe teilweise nur noch ein Viertel der sonst üblichen Ladung transportieren.

Großabnehmer von Massengütern wie Stahl-, Chemie- oder Kohlekraft-Werke sind nach Kenntnisstand des BDB bislang noch nicht von Nachschubmangel bedroht. Sollte es im Herbst aber nicht ausreichend regnen, könnte es im Winter eng werden, sagte ein Sprecher in Duisburg.

Selbst in Europas größtem Binnenhafen in Duisburg Ruhrort herrscht bei Fahrrinnentiefen von rund 2,50 Metern relative Ebbe. Wasserstände von zwei Metern und weniger zwingen die Kapitäne, auf Teile der Ladung zu verzichten, um nicht auf Grund zu laufen. In Bayern können viele Schiffe die nicht ausgebaute Donaustrecke nicht passieren. Teilweise warten Schiffe schon seit Wochen. Auch mancher Flusskreuzer muss auf der Passage passen.

«Das Niedrigwasser sorgt für eine bessere Beschäftigung in der Schifffahrt, die wegen der Wirtschaftskrise in der ersten Jahreshälfte stark gelitten hat», sagt Erwin Spitzer vom BDB. Die großen Container- und Massengutschiffe mit einem Tiefgang von bis zu vier Metern können vielfach nur noch ein Viertel bis die Hälfte der möglichen Ladung aufnehmen. Da kommen jetzt kleinere Schiffe mit 2,50 Metern Maximaltiefgang besser zurecht. Wer von ihnen in der Wirtschaftskrise mangels Ladung wenig zu tun hatte, kann jetzt über Aufträge kaum klagen. Was die Großen liegenlassen müssen, beschäftigt die Kleinen eben umso mehr.

Für Ladungsausfälle gibt es dem Handelsbrauch nach auch noch das sogenannte «Kleinwassergeld». Das entschädigt Schiffer zumindest zum Teil für niedrigere Einnahmen. Schwer trifft es dennoch die großen Containerschiffe, wenn sie den Rhein nicht mehr komplett befahren können. Das Netzwerk Contargo, ein Containerdienstleiter, lässt bei Koblenz Großschiffe wieder drehen.

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