„Niklas“ reißt Frachter von der Pier
Das Orkantief „Niklas“ hat den Schiffs-, Bahn- und Flugverkehr in Deutschland stark beeinträchtigt. Im Hafen von Emden sorgte es am Dienstag sogar dafür, dass sich ein 200 Meter langer Autotransporter von der Pier losriss.
Wie die Wasserschutzpolizei Emden berichtete, hatte die unter der Flagge Panamas fahrende „Columbia Highway“ (IMO 9442873) nach Bruch aller neun Befestigungstrossen keine Landverbindung mehr. Bei orkanartigem Wind mit einer Stärke von bis zu zehn Beaufort habe es Stunden gedauert, bis Schlepper das Schiff sichern konnten. Zuvor sei das Heck mehrmals mit großer Kraft auf die Pier geschlagen, so dass an der Steuerbordseite am Heck, oberhalb der Wasserlinie, ein 30 Zentimeter langer Riss entstand. Auch die Pier wurde beschädigt. Die Behörden verhängten für weitere Ermittlungen ein Auslaufverbot.
Bereits in der Nacht zum Dienstag wurde in Brunsbüttel der Frachter „Parida“ (IMO 9159933) von einer Sturmböe erfasst und gegen ein Lotsenboot gedrückt. Bei der Havarie wurden beide Schiffe erheblich beschädigt, teilte die Wasserschutzpolizei mit. Verletzt wurde niemand.
Darüber hinaus hat „Niklas“ an der Nordseeküste und an der Elbe am Dienstag die Fahrpläne zahlreicher Fähren durcheinandergewirbelt. Unter anderem pendelte die Elbfähre Glückstadt–Wischafen am Nachmittag nicht mehr, und die Fährverbindung zwischen Helgoland und Cuxhaven musste komplett eingestellt werden. Auch die geplante Eröffnungsfahrt einer Fähre von Büsum nach Helgoland wurde am Mittwoch vorsorglich abgesagt.
Im Hamburger Hafen, im Bereich Schiffbauerhafen südlich der Elbphilharmonie, fegte „Niklas“ zudem mehrere Gerüstteile ins Wasser. Aus Sicherheitsgründen wurde der Bereich sofort durch Sperrtonnen gekennzeichnet. bre/dpa