Nord-Ostsee-Kanal wird komplett ausgebaut
Der Bund will den Nord-Ostsee-Kanal auf seiner kompletten Länge von rund 100 Kilometern ausbauen und dafür 280 Millionen Euro aufbringen. Dies kündigte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) am Montag an. Die Entscheidung über die Erteilung des Planungsauftrages sei in der vergangenen Woche gefallen, teilte das Ministerium mit. «Wir schaffen jetzt die Voraussetzungen, dass Schiffe mit einer Länge von 280 Metern und 33 Metern Breite den Nord-Ostsee-Kanal durchgängig befahren können», äußerte Tiefensee. Die gesamte Fahrrinne auf der weltweit meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße zwischen Kiel und Brunsbüttel solle um einen Meter auf 12 Meter vertieft werden, der maximale Tiefgang auf 10,50 Meter.
Hintergrund ist der boomende Schiffsverkehr mit Osteuropa und Skandinavien. Im vergangenen Jahr wurden auf dem Kanal rund 100 Millionen Tonnen Güter transportiert - mehr als doppelt so viel wie 1999. Schiffe, die den Nord-Ostsee-Kanal befahren, ersparen sich einen langen und angesichts der hohen Treibstoffkosten teuren Umweg über die Skagerrak-Meerenge zwischen der Südküste von Norwegen und der Halbinsel Jütland in Dänemark.
Die Vertiefung der 20 Kilometer langen Oststrecke ab Kiel wird bereits vorbereitet und kostet 140 Millionen Euro. In diesem Abschnitt wird auch die Fahrspur auf dem Grund von 44 auf 70 Meter erweitert, der Wasserspiegel auf 130 Meter. Für den Vollausbau des Kanals kommen nun laut Tiefensee 280 Millionen Euro hinzu. Das Gesamtvorhaben könnte 2018 abgeschlossen werden. «Wir setzen damit ein klares Zeichen für die deutschen Seehäfen an Nord- und Ostsee», sagte Tiefensee in Berlin zu dem Großprojekt. «Wir stärken die Wettbewerbsfähigkeit der Schifffahrt in Deutschland und weltweit.