Nordseewerke vor Kurzarbeit

Die ThyssenKrupp-Werft Nordseewerke in Emden stellt sich im Mai auf Kurzarbeit ein. Eine entsprechende Betriebsvereinbarung werde mit der Geschäftsführung vorbereitet, sagte der Betriebsratsvorsitzende Fritz Niemeier am Montag nach einer Betriebsversammlung in Emden. Die zunächst schrittweise eingeführte Kurzarbeit solle dazu beitragen, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Wie viele Mitarbeiter von der Maßnahme betroffen seien, lasse sich jetzt noch nicht sagen. Derzeit arbeiten rund 1450 Menschen auf der Werft, hinzu kommen weitere 300 Mitarbeiter vom Konzernstandort Hamburg sowie zahlreiche Zeitarbeiter.

«Wir werden Kurzarbeit nicht vermeiden können und fangen ganz langsam damit in der Schiffbauwerkstatt an», sagte Niemeier. Danach werde Monat für Monat entschieden, ob die Beschäftigten an anderer Stelle eingesetzt werden könnten oder auf welche Bereiche die Kurzarbeit erweitert werden müsse.

Der Werft fehlen nach dem Wegfall von zwei Containerschiffen im Zuge der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise neue Aufträge. Zur Überbrückung der Zeit ohne Beschäftigung forderte Niemeier, den Bau von in der Zukunft geplanten Marineschiffen vorzuziehen. Neben Fregatten, Korvetten und U-Booten sei unter anderem ein neuer Einsatzgruppenversorger für die Marine in Planung. Die Neubauten brauchten großen logistischen und planerischen Vorlauf. Niemeier schlug vor, bisher nur angedachte Programme «nach vorne zu holen», um mehr Beschäftigung zu erreichen.

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