Nothafen Darßer Ort soll weiter genutzt werden

Die FDP dringt auf eine weitere Nutzung des Nothafens Darßer Ort als Liegeplatz für den Seenotkreuzer Theo Fischer. Die absehbare Verlegung des Rettungsschiffes nach Barhöft bei Stralsund würde in einem Havariefall die Anfahrtszeit bis zu der viel befahrenen Kadetrinne auf gut eine Stunde verdoppeln. Viel Zeit, wenn es um die Rettung von Menschenleben geht, begründete der FDP-Abgeordnete Gino Leonhard die Forderung seiner Fraktion. Die FDP will in der Aktuellen Stunde des Landtags am heutigen Mittwoch dafür werben, die schnell versandende Zufahrt zum Nothafen Darßer Ort nochmals frei zu baggern. Mit dem Bau eines neuen Sportboot-Hafens östlich von Prerow, dem künftigen Liegeplatz des Seenotkreuzers, sei nicht vor 2010/2011 zu rechnen. Laut Leonhard rechnen Fachleute damit, dass sich die Zahl der Schiffsbewegungen in der als Nadelöhr geltenden Kadetrinne vor dem Darß von derzeit 80 000 auf 160 000 im Jahr 2010 verdoppeln wird. Damit steige auch die Gefahr von Havarien. Die CDU äußerte bereits ihre Gesprächsbereitschaft. Die Realität sieht so aus, dass es zum Nothafen Darßer Ort derzeit keine Alternative gibt, sagte Vize-Fraktionschefin Beate Schlupp. Aus Sicherheitsgründen müsse deshalb der Hafen an der Nordspitze der Halbinsel Darß weiterhin vorgehalten werden. Auch für Sportboote sei die Anlaufstelle bei Unwettern wichtig, da das Netz der Sportboothäfen an der Ostseeküste noch sehr lückenhaft sei. Die Ausbaggerung der Zufahrt zum Nothafen zu verweigern, löst das Problem nicht, sagte sie, ließ aber offen, wie das 100 000-Euro-Projekt finanziert werden soll. Im Landesetat seien bislang nur 30 000 Euro zum weiteren Betriebe des inzwischen kaum noch zugänglichen Nothafens eingeplant. Die früher von der DDR-Marine genutzte Anlegestelle liegt in der Kernzone des Nationalparkes Vorpommersche Boddenlandschaft. Umweltschützer fordern deshalb seit langem die Schließung. Wegen der hohen Unterhaltskosten wollen das auch Land und Bund. Die Strömung sorgt regelmäßig für eine Verlandung der Zufahrt.

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