Olympia-Züge nach Russland verschifft

Der erste der fünfteiligen Züge ist am Freitag auf das Eisenbahnfährschiff "Petersburg" verladen worden. Foto: Buss Terminal
38 für die Olympischen Winterspiele in Sotschi gebaute Siemens-Regionalzüge werden im Fährhafen Sassnitz-Mukran nach Russland verschifft. Der erste der fünfteiligen "Lastotschka"-Züge (russisch für "Schwalbe") wurde am Freitag auf das Eisenbahnfährschiff "Petersburg" verladen, wie die Buss Sea Terminal Sassnitz mitteilte. Die im Siemens-Werk in Krefeld (Nordrhein-Westfalen) gebauten Desiro-RUS-Züge - mit der russischen Breitspur einen halben Meter breiter als deutsche Züge - kommen über den Wasserweg nach Sassnitz.
Der in den 80er Jahren erbaute Fährhafen auf der Insel Rügen ist der einzige in Mitteleuropa, der mit einem russischen Breitspursystem ausgerüstet ist. Russland hatte 2009 und 2010 für rund 580 Millionen Euro 54 dieser Züge für den Einsatz bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi bestellt, 38 davon werden in Krefeld gebaut.
Die Züge sollen ab Herbst 2013 in der Region Sotschi fahren und Organisatoren, Sportler und Zuschauer zu den Sportstätten bringen. Mecklenburg-Vorpommerns Verkehrsminister Volker Schlotmann (SPD) begrüßte den Umschlag über den Fährhafen. Dies zeige, dass die Investitionen in den Ausbau des Hafens richtig gewesen seien. Sassnitz ist mit einem Umschlag von 4,9 Millionen Tonnen der zweitgrößte Hafen in Mecklenburg-Vorpommern.
Die fünf Meter hohen und dreieinhalb Meter breiten Züge werden zunächst über den Rhein nach Amsterdam verschifft und von dort nach Sassnitz transportiert. In Sassnitz werden die jeweils 60 Tonnen schweren Zugteile mit zwei Hafenkränen aus dem Laderaum des Schiffes gehoben und dann auf das Breitspur-Schienensystem gesetzt. Per Eisenbahnfährschiff gehen die Züge weiter nach Ust-Luga bei St. Petersburg. Nachdem am Freitag der erste Zug von Sassnitz aus auf die Reise gegangen ist, sollen die weiteren 37 Züge in den kommenden Monaten folgen.