OMCI-Tanker vor Salalah entführt

Nach der gewaltsamen Befreiung der „Taipan" ist wieder ein deutsches Schiff vor Ostafrika gekapert worden – dieses Mal waren jedoch keine Soldaten zur Stelle, um es postwendend zu retten.

Der Produktentanker „Marida Marguerite" wurde am Samstag 120 Seemeilen südlich von Salalah im Oman von somalischen Piraten mit automatischen Schusswaffen sowie Granatwerfern entführt und befindet sich nach Angaben der EU-NavFor-Mission „Atalanta" derzeit auf dem Weg zur somalischen Küste. Genaueres ist bislang nicht bekannt. Das 13 100-Tonnen-Schiff fährt für einen Fonds des Hamburger Emissionshauses Wölbern Invest und wird von OMCI in Haren/Ems bereedert.

Die 22-köpfige Crew, bestehend aus 19 Indern, einem Ukrainer und zwei Seeleuten aus Bangladesh, soll den Umständen entsprechend wohlauf sein. Einige von ihnen hätten es während der Attacke geschafft, sich in einem sicheren Raum einzuschließen. Laut einer Atalanta-Meldung versuchte ein passierender Frachter noch, Funkkontakt zur „Marida Marguerite" aufzunehmen, erhielt als Antwort aber lediglich die Aufforderung, sich zu entfernen.

„Wir gehen davon aus, dass es ein bis zwei Tage dauern wird, bis wir wissen, wohin die Piraten das Schiff gebracht haben", erklärte ein Sprecher der Marine-Mission. Sicher dürfte lediglich sein, dass die Entführer den Tanker nicht nach Haradhere bringen. Von dort wurden sie jüngst von der militanten Rebellengruppe Hizbul Islam vertrieben. Die Miliz will die Piraterie vor Somalia ausmerzen und gab gestern bekannt, dass sie alles dafür tun werde, die festgehaltenen Schiffsbesatzungen zu befreien.

Die niederländische Marine hat indes am Wochenende elf mutmaßliche somalische Piraten festgenommen. Da aber kein Land der Region bereit sei, sie vor Gericht zu stellen, musste man sie wieder freilassen, teilte das Verteidigungsministerium in Den Haag mit.

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