Ostsee-Pipeline rückt näher
Der Bau der Erdgas-Ostseepipeline rückt näher. Nach Dänemark haben nun auch Schweden und Finnland ihre Genehmigung für den Bau der 1223 Kilometer langen Trasse des russisch-europäischen Firmenkonsortiums Nord Stream erteilt.
Die Genehmigungen seien ein wichtiger Schritt für den geplanten Baubeginn im Frühjahr 2010, sagte Nord-Stream-Geschäftsführer Matthias Warnig gesterntag. Damit ist die 7,4 Milliarden Euro teure Trasse jetzt auf einer Länge von 1020 Kilometer genehmigt. Es fehlen noch die Entscheidungen aus Russland und Deutschland. Diese Verfahren sind nach Nord Stream-Einschätzung «ebenfalls weit vorangeschritten».
Vor allem in Schweden hatte es wegen der befürchteten negativen Umweltauswirkungen Widerstand gegen das Erdgas-Projekt gegeben. Nord Stream wertete die Genehmigungen deshalb auch als ein Ergebnis der engen Zusammenarbeit mit den Behörden und des Dialogs mit Umweltverbänden.
Das Firmenkonsortium Nord Stream, an dem der russische Energiekonzern Gazprom als Mehrheitseigner 51 Prozent hält, will Ende 2011 das erste Gas vom russischen Wyborg bis zum deutschen Lubmin bei Greifswald fließen lassen. Mit der Inbetriebnahme eines zweiten Leitungsstranges ein Jahr später erreicht die Trasse eine Gesamtkapazität von 55 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr.
Neben den Genehmigungen aus Deutschland und Russland benötigt das Konsortium in Finnland außerdem eine Baugenehmigung der Umweltbehörde Westfinnlands. Nord Stream sei bestrebt, alle Genehmigungen bis Ende des Jahres zu erhalten, hieß es. Dänemark hat die Trasse auf einer Länge von 140 Kilometer, Finnland auf einer Länge von 374 und Schweden auf einer Länge von 506 Kilometer genehmigt.