Ostsee-Wrack als Graf Zeppelin identifiziert
Experten der polnischen Marine haben am Donnerstag ein Schiffswrack in der Ostsee eindeutig als den deutschen Flugzeugträger Graf Zeppelin identifiziert. Fast 60 Jahre lang war Deutschlands einziger Flugzeugträger verschollen, vor wenigen Tagen entdeckte eine polnische Ölfirma bei der Suche nach Öl- und Gasvorkommen in der Ostsee das mehr als 260 Meter lange Wrack 30 Seemeilen nördlich vor Wladyslawowo (Ellerwald). Bei Tauchgängen und Sonaruntersuchungen bestätigte sich die Vermutung, dass es sich bei dem Wrack um die Graf Zeppelin handelte, sagte ein Marinesprecher am Donnerstag dem polnischen Rundfunksender Radio RMF. Die Mannschaft der Arctowski, die die Identität des Schiffes nun bestätigte, hatte vor zwei Jahren bereits das Wrack des Flüchtlingsschiffs Steuben in der Ostsee entdeckt. Da die Graf Zeppelin der einzige deutsche Flugzeugträger war und die Maße des Schiffes ungewöhnlich waren, galt seit der Entdeckung des Wracks am Montag als nahezu sicher, dass die 1947 versenkte Graf Zeppelin gefunden worden war. Die Graf Zeppelin, als ein Prestigeobjekt der deutschen Marine geplant, war von Anfang an vom Pech verfolgt. Das Schiff, dessen Bau 1936 begonnen hatte, wurde nie völlig fertig gestellt. Ursprünglich sollte es Platz für 42 Flugzeuge bieten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam die Graf Zeppelin in sowjetischen Besitz. Über das Ende des Schiffes gab es unterschiedliche Berichte: Es soll von den Sowjets gesprengt worden oder auf eine Mine gelaufen sein.