P+S Werften spezialisieren sich
Die Stralsunder P+S-Werften GmbH etabliert sich als Schiffbaubetrieb für Fährschiffe. Zusätzlich zu den beiden in Bau befindlichen klassischen Fährschiffen für die Reederei Scandlines habe die Werft Aufträge für zwei weitere RoRo-Schiffe erhalten. Diese würden unmittelbar nach Fertigstellung der zwei Scandlines-Neubauten, für die die Namen „Berlin“ und „Kopenhagen“ vorgesehen sind, angearbeitet, sagte Werftsprecherin Britt Fischer-Jahn Ende vergangener Woche auf der Werft in Stralsund.
Der Bau der jeweils 169,00 Meter langen, 24,80 Meter breiten und 6,00 Meter tiefgehenden Scandlines-Fähren liege im Zeitplan. Der Rohbau des ersten Rumpfes stehe kurz vor dem Abschluss, sagte Fischer-Jahn. Das erste Schiff, das auf den Namen „Berlin“ getauft werden solle, werde Mitte November ausgedockt. Im Januar 2012 werde dann das Schwesterschiff „Kopenhagen“, von dem bislang nur einzelne Rumpfsegmente fertiggestellt wurden, zu Wasser gelassen.
Beide Schiffe sollen ab Mai 2012 für Scandlines im Liniendienst zwischen Rostock und Gedser eingesetzt werden. Sie werden von jeweils drei Hauptmotoren mit 4500 kW pro Schiff über einen Mittelpropeller und zwei seitliche Propeller-Schubanlagen angetrieben. Die Geschwindigkeit wird 20,5 Knoten betragen. Für die neuen Schiffe und die nötigen Hafenausbauten investiert die Reederei rund 280 Millionen Euro. Die beiden neuen Fähren werden nach Angaben von Werft und Reederei zu den modernsten und sichersten Schiffen auf der Ostsee zählen. So könnten sie später problemlos auf Antrieb mit umweltfreundlichem Gas umgerüstet werden. Ausgelegt sind die Schiffe für bis zu 1500 Passagiere.
Auch nach Fertigstellung dieser beiden speziell für den Ostsee-Einsatz entwickelten Neubauten sollen in Stralsund weitere Fährschiffe gebaut werden. Insgesamt hätten die P+S-Werften in Stralsund und Wolgast zurzeit 21 Aufträge mit einem Volumen von 740 Millionen Euro in den Büchern stehen, sagte Fischer-Jahn. Damit seien die Standorte mit ihren 1990 Mitarbeitern bis mindestens Ende 2012 ausgelastet.