Pipeline wird doppelt so teuer
Die geplante Nabucco-Gaspipeline vom Kaspischen Meer nach Österreich wird voraussichtlich etwa doppelt so teuer wie geplant. Statt mit Investitionen von ursprünglich 4,4 Milliarden Euro rechne das Konsortium, dem auch der deutsche Energiekonzern RWE angehört, nun mit 7,9 Milliarden Euro, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA am Donnerstag. Grund für die Kostensteigerung seien vor allem die stark gestiegenen Öl- und Stahlpreise.
Nach Angaben des Konsortiums werden für den Nabucco-Bau zwei Millionen Tonnen Stahl, 200 000 Pipeline-Rohre und rund 30 Kompressoren benötigt. Die Wettbewerbsfähigkeit der Erdgasleitung sei durch die gestiegenen Kosten nicht gefährdet, sagte der Geschäftsführer des Konsortiums, Reinhard Mitschek, der APA. Die steigende Nachfrage nach Öl und Gas führe zu höheren Preisen wie zu höheren Transporttarifen, die die Nabucco wirtschaftlich machten. Die Finanzierung sei gesichert, auch am Zeitplan ändere sich nichts.
Die Nabucco-Pipeline soll ab 2009 gebaut werden und nach Angaben des Konsortiums ab 2013 Gas vom Kaspischen Meer, dem Nahen und Mittleren Osten nach Europa bringen. Die etwa 3300 Kilometer lange Leitung soll von der Türkei über Bulgarien, Rumänien und Ungarn nach Baumgarten bei Wien verlegt werden. Ziel des Projektes unter Federführung des österreichischen Versorgers OMV ist es auch, die Abhängigkeit Europas von russischem Gas zu verringern.