Piraten entführen "Jahan Moni"
Der Indische Ozean bleibt weiter ein Hochrisikogebiet für die Schifffahrt. Wieder wurde ein Frachter von Piraten entführt.
Im Somalibecken, 1300 Seemeilen östlich des Küstenortes Eyl und nur 300 Seemeilen vor der indischen Küste, wurde vor wenigen Tagen der 183-Meter-Bulker „Jahan Moni" gekapert, teilte die EU/NavFor-Mission Atalanta jetzt mit. An Bord des Schiffes, das für die Reederei Brave Royal fährt, befinden sich 26 Seeleute aus Bangladesch. Dem Vernehmen nach ist auch die Ehefrau des Chefingenieurs darunter. Damit halten die somalischen Seeräuber derzeit 23 Schiffe und über 500 Geiseln in ihrer Gewalt.
Die „Jahan Moni" war zum Zeitpunkt der Entführung mit einer Ladung Nickel auf dem Weg von Indonesien nach Griechenland. Zunächst konnte die Crew noch von einem Sicherheitsraum aus mit der Reederei kommunizieren, später brach der Kontakt aber ab. Kurz darauf nahm das Schiff Kurs auf die Küste Somalias. Details zum Gesundheitszustand der Seeleute oder einer Lösegeldforderung sind bislang nicht bekannt.
Unterdessen hat sich auch der osteuropäische Küsten- und Schifffahrtsstaat Estland zu einer Beteiligung an der militärischen Bekämpfung der Piraterie vor Ostafrika entschlossen. Nach Atalanta-Angaben gibt es eine Einigung mit Deutschland, ein mehrköpfiges Schutzkommando auf der Fregatte „Hamburg" zu stationieren. Die Soldaten sollen die deutsche Marine dabei unterstützen, Schiffe des Welternährungsprogramms gegen Attacken von Seeräubern zu schützen.
„Eine solche Einheit ist ein essentieller Teil für unsere Mission. Es zeigt, dass Europa bei dieser schwierigen Aufgabe zusammensteht", kommentierte der deutsche Kommandeur der „Hamburg", Frank Schwarzhuber, die Kooperation.