Piraten entführen Trawler

Piraten haben im Indischen Ozean einen spanischen Fischtrawler entführt. Die bewaffneten Seeräuber hätten das Schiff mit seinen 36 Besatzungsmitgliedern rund 650 Kilometer vor der Küste Somalias überfallen und in ihre Gewalt gebracht, teilte die Regionalregierung des spanischen Baskenlandes am Freitag in Vitoria mit. Die «Alakrana» gehört einer baskischen Reederei und befand sich auf Thunfischfang. 16 der Besatzungsmitglieder sind Spanier.

Der Funkkontakt zu dem Schiff sei im Morgengrauen abgebrochen. Zwei Flugzeuge der EU-Mission «Atalanta» hätten den Trawler daraufhin geortet und die Piraten an Bord gesehen. Eine Fregatte und ein Patrouille-Flugzeug der spanischen Streitkräfte befinden sich ebenfalls in dem Gebiet. Bereits vor einem Monat war ein Schwesterschiff der «Alakrana» vor Somalia von Seeräubern angegriffen worden. Es konnte aber entkommen.

Spanische Fischereiunternehmen hatten die Regierung in Madrid kürzlich aufgefordert, ihre Schiffe im Indischen Ozean von Marinesoldaten an Bord schützen zu lassen. Einen entsprechenden Antrag mehrerer Parteien lehnte das Parlament vor knapp zwei Wochen jedoch mit den Stimmen der regierenden Sozialisten ab.

Die Küste vor Somalia ist wegen zahlreicher Piratenüberfälle berüchtigt. Das von Gewalt und Bürgerkrieg geprägte Land am Horn von Afrika hat keine eigene Küstenwache. EU, NATO und mehrere außereuropäische Staaten haben Kriegsschiffe in die Region geschickt, um Transporte des Welternährungsprogramms nach Somalia zu schützen und Angriffe der Seeräuber abzuwehren.

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