Piraten gegen US-Zerstörer

Unbeeindruckt von einem amerikanischen Kriegsschiff halten Piraten vor der Küste Somalias weiter den US-Kapitän des Containerschiffes «Maersk Alabama» in einem kleinen Rettungsboot als Geisel. Die Piraten hatten ursprünglich das Containerschiff «Maersk Alabama» in ihrer Gewalt gebracht, waren dann aber am Mittwoch nach mehreren Stunden von der amerikanischen Besatzung von Bord vertrieben worden. Dabei gelang es den Piraten allerdings, Kapitän Richard Phillips in ihre Gewalt bringen und in ein Beiboot zu verschleppen.

Am frühen Donnerstag traf dann das amerikanische Kriegsschiff «USS Bainbridge» ein und bezog in der Nähe des Containerschiffs und des Rettungsboots Position. Es handle sich um vier Piraten, erklärte der Zweite Offizier der «Maersk Alabama», Ken Quinn, in einem Telefongespräch mit dem Nachrichtensender CNN. Die Seeräuber verlangten Lösegeld für den Schiffsführer.

Ein Sprecher der Reederei Maersk betonte, nun, da der Zerstörer vor Ort sei, sei die Navy für die Verhandlungen mit den Piraten zuständig. Zuvor hatte Quinn erklärt, die Besatzung stehe mit dem Kapitän und den Seeräubern per Funk in Verbindung. «Wir bieten ihnen an, was wir können. Aber es läuft nicht so gut.»

Die Entführung des 155 Meter langen Containerschiffes war der sechste Überfall von Piraten innerhalb einer Woche vor der somalischen Küste - ungeachtet aller Sicherheitsvorkehrungen und Patrouillen internationaler Marineeinheiten.

Die «Maersk Alabama» ist ein 17 000-Tonnen-Schiff. Nach Reederei- Angaben hatte der Frachter 400 Container mit Nahrungsmitteln an Bord, unter anderem für das UN-Welternährungsprogramm WFP. Das Schiff war im Liniendienst auf der Fahrt in den kenianischen Hafen Mombasa.

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