Piraten verlagern Angriffe

Die Piraten vor der somalischen Küste operieren nach Angaben der EU-Marine-Mission «Atalanta» immer weiter von der Küste Afrikas entfernt. «Der Golf von Aden ist mittlerweile sicher.

Die Piratenüberfälle dort sind auf einem sehr, sehr niedrigen Niveau», sagte «Atalanta»-Stabschef Paul Chivers bei den Vereinten Nationen in New York. «Dafür gibt es aber sehr viel mehr Angriffe im somalischen Becken, etwa 1200 Meilen vor der Küste. Unsere Präsenz ist wirksam, die Piraten haben ihr Handeln aber zum Teil einfach verlagert», sagte der Brite. Die europäische Marineoperation mache sich aber bezahlt: «Die Schifffahrtswege an der Ostküste Afrikas sind erheblich sicherer geworden.»

Nach Chivers Angaben sind vor allem die Aufklärungsflugzeuge der Europäer ein wichtiges Instrument. «Die starten in Dschibuti, Mombasa und auf den Seychellen und schränken den Handlungsspielraum der Piraten erheblich ein», sagte der Kapitän zur See. Allerdings würden die Seeräuber normalerweise in kleinen Booten operieren. «Das sind nur sechs, sieben Meter lange Boote, die entsprechend schwer zu finden sind.» Dennoch seien mittlerweile 77 Piraten festgenommen worden. «Wir übergeben sie den Behörden zum Beispiel in Kenia. Unser einziges Mittel ist, ihre Boote und Waffen zu zerstören.»

Nach Angaben des Marineoffiziers gibt es einfache Möglichkeiten, die Piraten zumindest aufzuhalten: «Keine Leinen über Bord hängen lassen, die Gangways blockieren, Zickzack fahren. Das kann man alles mit Bordmitteln machen. Zusätzlich könnte Stacheldraht hilfreich sein.» Das alles könne entschlossene Verbrecher vielleicht nicht stoppen. «Aber zumindest so lange aufhalten, bis ein Kriegsschiff oder ein Hubschrauber von uns da ist.»

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