Piratenüberfälle drastisch gestiegen

Die Zahl der Piratenattacken auf den Weltmeeren hat sich im vergangenen Jahr drastisch erhöht - und die Gangster sind brutaler geworden. Die internationale Meldestelle für Piratenüberfälle in Kuala Lumpur registrierte 293 Angriffe, nach 263 im Jahr davor, berichtete das Maritimbüro (IMB) der internationalen Handelskammer am Freitag in Kuala Lumpur. Dort hat das IMB seine Koordinierungsstelle für Piratenüberfalle eingerichtet. «Was die Geiselnahme von Mannschaften angeht, sprengt die Statistik 2008 alle früheren Rekorde», sagte IMB-Direktor Pottengal Mukundan.

Ein Drittel der Überfälle (111) geschah vor der somalischen Küste, 40 Schiffe wurden vor Nigeria überfallen und 28 in den Gewässern Indonesiens. Während 2007 in 72 Fällen Schusswaffen eingesetzt wurden, waren es im vergangenen Jahr 139. Mindestens 32 Matrosen wurden verletzt, 32 wurden getötet oder werden noch vermisst.

Somalische Piraten haben das dänische Frachtschiff «CEC Future» mit 13 Besatzungsmitgliedern nach mehr als zwei Monaten gegen ein Lösegeld freigegeben. Wie die Reederei Clipper Projects am Freitag mitteilte, eskortierte ein russisches Kriegsschiff das Schiff anschließend zum Hafen von Salalah in Oman.

Neben elf russischen Seeleuten gehören je ein Georgier und ein Este zur Frachterbesatzung, die sich 68 Tage in der Gewalt der Seeräuber befand.
Über die Lösegeldsumme wurden keine Angaben gemacht. Das Geld wurde, wie von den Piraten verlangt, von einem kleinen Flugzeug per Fallschirm in der Nähe des Schiffes abgeworfen.

Als derzeit üblichen Preis für die Freilassung gekaperter Schiffe vor der ostafrikanischen Küste gelten nach dänischen Medienberichten ein bis zwei Millionen Dollar (750 000 bis 1,5 Millionen Euro).

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