"Polarstern"-Ermittlungen dauern Wochen

Der Kapitän der am Montag vergangener Woche verunglückten Nordsee-Fähre «Polarstern» hat erstmals öffentlich Vorwürfe gegen ihn zurückweisen lassen. Vor dem Auslaufen des Schiffes seien von dem 27-Jährigen «sämtliche verfügbaren Informationsquellen zur Ermittlung der signifikanten Wellenhöhe ausgeschöpft worden», sagte sein Rechtsanwalt, Carsten Grau, in Hamburg der Deutschen Presse-Agentur dpa. Von keiner seien signifikanten Wellenhöhen über 2,50 Meter gemeldet worden. Diese Marke wäre die absolute Höchstgrenze für das Auslaufen des Schiffes gewesen.
Das Hamburger Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hatte berichtet, die höheren Wellen zum Zeitpunkt des Auslaufens der «Polarstern» seien im Schnitt 2,69 Meter hoch gewesen. Gegen den 27 Jahre alten Kapitän wird wegen fahrlässiger Körperverletzung und Gefährdung des Schiffsverkehrs ermittelt.
Zu dem Unfall auf der 357 Gäste transportierenden «Polarstern» war es rund eineinhalb Stunden nach dem Auslaufen gekommen. Auf dem Rückweg von Helgoland hatte schwere See einen Teil der Reling losgeschlagen und in das Panoramafenster katapultiert. 24 Passagiere wurden verletzt, drei von ihnen schwer.
Als unrichtig bezeichnete Grau zudem Berichte, nach denen sein Mandant bereits von der Staatsanwaltschaft Aurich oder der Wasserschutzpolizei vernommen worden sei. «Weder eine informelle Befragung noch eine förmliche Vernehmung hat bisher stattgefunden», teilte der Anwalt mit. Nach Angaben der Hamburger Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) und der Auricher Staatsanwaltschaft werden die Ermittlungen nach dem Unfall noch Wochen dauern.

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