Polizei sucht Schiffseigner

Die Polizei im westafrikanischen Sierra Leone fahndet nach den Verantwortlichen der Schiffskatastrophe, bei der möglicherweise bis zu 300 Menschen ums Leben gekommen sind.

Ein Polizeisprecher sagte gestern dem britischen Rundfunksender BBC, der Schiffseigner und andere Mitarbeiter der Schifffahrtsgesellschaft hielten sich offenbar versteckt. Zunächst waren die Ermittler von 150 Menschen an Bord des Schiffes ausgegangen, das in der Nacht zum Mittwoch verunglückt war. Gravierende Sicherheitsmängel führten nach Angaben der Ermittler, dass das auf 25 Passagiere zugelassene Schiff bei schwerem Sturm ca. 70 Seemeilen vor der Küste Sierra Leones kenterte.

Inzwischen stehe fest, dass 251 Bordkarten verkauft wurden, sagte der Polizeisprecher. Zwei Überlebende des Unglücks hätten ausgesagt, dass zahlreiche Kinder an Bord waren, die kostenlos mitfahren dürfen.

Mehrere Passagiere hätten das überladene Schiff aus Sorge um ihre Sicherheit vor der Abfahrt verlassen wollen, seien von der Mannschaft aber gehindert worden. Es gab keine Rettungswesten an Bord.

Noch ist unklar, ob der Sturm das Schiff zum Kentern brachte oder ob es wegen der Überladung sank.

Bisher konnten nur zehn Tote und 36 Überlebende geborgen werden. Zunächst hatten die Rettungstrupps von mehr Überlebenden gesprochen. Für die übrigen Passagiere bestand nach Stunden im Wasser nur noch wenig Hoffnung. An Bord waren viele Kinder, die nach den Ferien in ihre Schulen zurückkehren wollten, sagte Informationsminister Ibrahim Ben-Kargbo der BBC.

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