Probleme bei "Schlickbremse"

Im Kampf gegen den Schlick in der Ems ist kein Ende in Sicht. Versuche, das Sperrwerk bei Gandersum als «Schlickbremse» zu nutzen, haben zwar einen ersten Erfolg gebracht. Sie sollen jedoch erst im Spätsommer fortgesetzt werden, da noch viele Fragen offen sind.

Außerdem hat sich bei den Tests gezeigt, dass gefährliche Strömungen in der Durchfahrtsöffnung des Sperrwerks entstehen, sagte am Dienstag eine Sprecherin des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Norden. Die Passage für Binnenschiffe und Sportboote sei teilweise gefährlich.

Die Verschlickung der Ems ist seit vielen Jahren ein Problem für die Häfen. Nach vielen Ausbaggerungen vor allem für die Überführung von großen Schiffen der Papenburger Meyer Werft hat sich das natürliche Verhalten von Ebbe und Flut verändert. Bei Flut strömt mehr Schlick in den Fluss hinein als bei Ebbe wieder hinaus. Das Ausbaggern der Ems kostet die Steuerzahler jährlich Millionenbeträge. Derzeit geprüft werden weitere Alternativen wie der Bau eines Emskanals, der Einbau einer Bodenschwelle im Flussbett und die Erweiterung des Sperrwerk um eine Schleuse für Schiffe.

Bei der ersten Versuchsreihe im September 2009 wurden die Tore der fünf Nebenöffnungen anderthalb Stunden vor Niedrigwasser geschlossen und damit die Ebbephase verlängert. Drei Stunden nach Beginn der Flutphase wurden sie wieder geöffnet. Dadurch wurde der Flustrom verlangsamt und weniger Schlick in die untere und mittlere Ems durchgelassen. Das NLWKN stellte auch weniger Schwebstoffe im Wasser fest.

Die neuen Versuche sind für vier Wochen im August/September geplant und sollen die Auswirkungen genauer aufzeigen. Wie die Tests mit der Schifffahrt vereinbart werden können, muss noch geregelt werden. Schiffsverkehr und Versuchsbetrieb schließen sich aber aus, hieß es beim NLWKN. Ob das Emssperrwerk auch auf Dauer als Schlickbremse genutzt werden kann, ist derzeit völlig offen.

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