Rechtswidriger Schiffsboykott

Die "BF Timaru" ist im Neustädter hafen boykottiert worden (Bild: Zech)
Wegen eines rechtswidrigen Boykotts muss die Gewerkschaft ver.di als deutsche Vertretung der Internationalen Transportarbeiter Föderation (ITF) einem deutschen Reeder Schadensersatz im hohen fünfstelligen Bereich zahlen.
THB-Recherchen zufolge richtete sich der im November 2015 erfolgte Boykott gegen den 130 Meter langen Mehrzweckfrachter „BF Timaru“ (8407 BRZ) der Reederei Foroohari aus Stade. Die Aktion im Neustädter Hafen in Bremen wurde erst kurz vor dem drohenden Erlass einer einstweiligen Verfügung durch ver.di aufgehoben, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung. Danach verklagte der Reeder mit der Kanzlei Ahlers & Vogel die Gewerkschaft vor dem Arbeitsgericht Bremen wegen der aus der verzögerten Abfertigung entstandenen Charterverluste und weiterer finanzieller Schäden. Nach der mündlichen Verhandlung im September 2016 erkannte die Gewerkschaft nun die Ansprüche (rund 65.000 Euro) vollumfänglich an, es erging zwischenzeitlich ein Anerkenntnisurteil. Verfahrensführender Partner war Othmar K. Traber aus dem Bremer Büro von Ahlers & Vogel.
Der 2006 in Südkorea gebaute 11.140-Tonner „BF Timaru“ ex „Team Spirit“ (IMO 9346421) kann mit zwei 60-Tonnen-Kranen Schwergüter bis 120 Tonnen umschlagen und bis zu 676 Container stauen. Die MaK-Hauptmaschine vom Typ 6M43 leistet 6000 kW. FBi