Rettung auf gutem Weg
Das Rettungspaket für die schwer angeschlagene HSH Nordbank kommt voran. Der Ministerpräsident von Schleswig Holstein, Peter Harry Carstensen, sagte am Dienstag nach einem Treffen mit Hamburgs Regierungschef Ole von Beust (beide CDU), Entscheidungen für die kommenden Woche seien nun gut vorbereitet. Einzelheiten nannte er in Hamburg nicht. Am kommenden Dienstag (24.2.) müssen die Regierungen dem Bankenfonds SoFFin ein Sanierungskonzept vorlegen.
Beide Länder sind mit jeweils rund 30 Prozent der Aktien Hauptanteilseigner des weltgrößten Schiffsfinanzierers. Es geht um eine Kapitalerhöhung in Höhe von rund drei Milliarden Euro und weitere Garantien von zehn Milliarden Euro. Für die Landesregierungen und Parlamente stellt sich die Frage der Finanzierung, ohne die Haushalte übermäßig zu belasten.
Erhält die Bank die notwendigen Mittel, kann sie eine Eigenkapitalquote von rund neun Prozent aufweisen. Das reicht aus, um die erwarteten Verluste der Jahre 2009 und 2010 abzudecken und immer noch sieben Prozent Eigenkapital auszuweisen, wie es vom SoFFin gefordert wird.
Die Bank will sich auf ihre Kerngeschäfte konzentrieren und die Bilanzsumme von gegenwärtig 200 Milliarden Euro auf 120 Milliarden Euro oder noch weniger reduzieren. Entstehen würde eine norddeutsche Regionalbank mit weltweiter Schiffs- und Flugzeugfinanzierung.
Die Bank hat 2008 mit einem Verlust von bis zu 2,8 Milliarden Euro abgeschlossen. Allein die Belastungen aus der Finanzmarktkrise belaufen sich für 2007 und 2008 auf rund 3,8 Milliarden Euro; dazu kommen erhöhte Rückstellungen für vergebene Kredite. Die Bank hat bereits den Rettungsschirm des SoFFin mit 30 Milliarden Euro in Anspruch genommen und will nach ihren bisherigen offiziellen Angaben 750 von 4300 Arbeitsplätzen streichen.