Rettung von Bord
Dramatische Rettungsaktion auf der «Bremen» in der Antarktis: Zwei Hubschrauber flogen von Neuseeland aus mehr als 800 Kilometer in die Antarktis, um einen Verletzten von Bord des deutschen Kreuzfahrtschiffs zu retten. Der Mann, der in der Schiffswäscherei arbeitete, hatte sich bei einem Arbeitsunfall schwer an der Hand verletzt und brauchte dringend fachärztliche Hilfe.
Er wurde in schwerer See bei fünf bis sechs Meter hohen Wellen mit einem Seil vom Schiff in den Helikopter gezogen, berichtete die Zeitung «Southland Times» am Montag. Die Kreuzfahrt wurde nach Angaben der Reederei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten GmbH nicht fortgesetzt. Die 119 überwiegend deutschen Passagiere bekämen ihr Geld zurück.
Die «Bremen» war in Südneuseeland aus dem Hafen Bluff zu einer «Halbumrundung des weißen Kontinents» aufgebrochen. Auf dem Weg in die Antarktis verletzte sich der Mann aus der Wäscherei. «Der Verunglückte wurde vom Bordarzt versorgt und stabilisiert. Lebensgefahr besteht nicht», sagte Negar Etminan, Sprecherin der Hapag-Lloyd Kreuzfahrten.Die geplante Rettungsaktion verzögerte sich wegen des stürmischen Wetters. Das Schiff drehte und fuhr in Richtung Neuseeland zurück, wo dann nach Wetterbesserung von Invercargill aus die beiden Hubschrauber starteten. Auf derartigen Langflügen seien grundsätzlich zwei Hubschrauber im Einsatz, sagte die Sprecherin der Seerettung, Sophie Hazelhurst, der Zeitung. Es war der weiteste jemals registrierte Rettungsflug. Der Verletzte erholte sich am Montag in Southland im Krankenhaus.Weil das Schiff durch den Zwischenfall erheblich an Zeit verloren hatte, konnte die ursprünglich vorgesehene Route nicht eingehalten werden, sagte Etminan. Die Reise endete deshalb im neuseeländischen Lyttleton. «Die Passagiere erhalten die vollständigen Kosten der Reise ersetzt», sagte sie.