Rettungshubschrauber fehlt

Die Rettung auf See hat im Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern erhebliche Lücken. Die Landesregierung hat jetzt in einem Brief an das Bundesverteidigungsministerium die Stationierung eines speziell ausgerüsteten Such- und Rettungshubschraubers (SAR) der Bundeswehr in Hohe Düne (Warnemünde) oder Laage bei Rostock gefordert. Auf die Antwort werde gewartet, sagte der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Norbert Nieszery, am Donnerstag im Landtag. Der nächste SAR-Hubschrauber mit Seilwinde und Schlechtwetterradar ist in Kiel stationiert und soll nach Cuxhaven verlegt werden, wie Nieszery sagte.

Die in Mecklenburg-Vorpommern vorhandenen Rettungshubschrauber sind für Einsätze auf See nur sehr begrenzt geeignet, wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP hervorgeht. Mangels Winde kann zum Beispiel kein Arzt auf einem Schiff abgesetzt werden und kein Mensch geborgen werden. Der in Greifswald stationierte Hubschrauber der Deutschen Rettungsflugwacht, der auch keine Winde hat, darf zudem nur höchstens zehn Minuten auf das Meer hinausfliegen. Der SAR-Hubschrauber aus Kiel benötigt der FDP zufolge eine halbe bis eine Stunde, um ins Seegebiet vor Mecklenburg-Voprommern zu gelangen. Von Cuxhaven würde die Anflugzeit noch länger dauern.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Gino Leonhard, bezeichnete die gegenwärtige Situation bei der Seenotrettung aus der Luft als «kein Aushängeschild für das Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern». Lange Zeit war auch der versandete Nothafen Darßer Ort ein Problem für die Seerettung. Er soll nun bis zum Sommer ausgebaggert werden, um einen Seenotrettungskreuzer in Nähe der viel befahrenen Kadetrinne zu haben. Ende März hatte ein 51-Jähriger bei einer Angeltour auf der Ostsee einen tödlichen Herzinfarkt erlitten. Die Retter hatten den Kutter nördlich des Darß zu spät erreicht.

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