Salzgitter rechnet 2010 mit Gewinn
Nach tiefroten Zahlen im Krisenjahr 2009 rechnet der zweitgrößte deutsche Stahlkonzern Salzgitter in diesem Jahr mit einer Rückkehr in die Gewinnzone.
Für das laufende Jahr gehe man, wieder ein positives Vorsteuerergebnis im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich zu erreichen, teilte der Mehrheitsgesellschafter des Hansaport-Terminals im Hamburger Hafen und Aurubis-Mitaktionär bei der Vorstellung der Bilanz am Freitag mit. Die mittel- und langfristigen Aussichten seien für alle Konzerngesellschaften intakt. Der Konzern verfüge über eine solide finanzielle Basis, die es erlaube, die kommenden Monate einer anhaltend unsicheren Wirtschaftslage zu bestehen. Der Start ins Jahr sei jedoch noch «verhalten» gewesen, das erste Quartal schwanke um eine «schwarze Null». Das Ergebnis sei unter anderem auch abhängig von Wechselkursen. Ab dem zweiten Quartal werde eine leichte Verbesserung des Geschäfts erwartet.
Die Auftragseingänge verbesserten sich spürbar, berichtete Konzernchef Wolfgang Leese.
Auch aus dem Fahrzeugbau seien die Bestellungen zuletzt wieder gestiegen. Und die Stahlpreise zögen wieder an. Die Kapazitäten seien über alle Bereiche inzwischen wieder zu 90 bis 95 Prozent ausgelastet, sagte Finanzvorstand Heinz Jörg Fuhrmann. Die Auslastung war im vergangenen Jahr um rund 60 Prozent auf teilweise unter 50 Prozent gesunken. Kurzarbeit werde es auch 2010 noch geben. Ihr Ausmaß sei aber mit derzeit rund 2200 betroffenen Beschäftigten sehr viel geringer als 2009. Im April und Mai vorigen Jahres hatten rund 8500 der insgesamt rund 25 000 Beschäftigten kurz gearbeitet.
Die Kurzarbeit ist ein Posten in einem größeren Sparprogramm, das 2010 fortgesetzt werden soll. Seit 2009 ist bei verschiedenen Positionen bisher rund 270 Millionen Euro eingespart worden. Für 2010 ist ein Gesamtvolumen von insgesamt 260 Millionen Euro vorgesehen.
Allerdings arbeite sich Salzgitter nur langsam aus der Krise, Rückschläge seien nicht ausgeschlossen, so Leese. Es gebe nach wie vor erhebliche Risiken. 2011 gibt es auch einen Wechsel an der Unternehmensspitze. Nachfolger von Konzernchef Wolfgang Leese soll am 1. Juli der bisherige Finanzvorstand Heinz Jörg Fuhrmann werden. Leese wird im Juni nächsten Jahres 65 Jahre alt und geht dann in den Ruhestand.