Samho-Tanker gewaltsam befreit
Der erst vor wenigen Tagen im Arabischen Meer entführte südkoreanische
Chemikalientanker „Samho Jewelry“ ist wieder frei – ein syrischer Bulker wurde hingegen gekapert.
Ein südkoreanisches Sonderkommando stürmte das Schiff der Reederei Samho
Shipping und befreite alle 21 Besatzungsmitglieder. Elf von ihnen stammen aus
Myanmar, acht aus Südkorea und zwei aus Indonesien. Nach Angaben eines Sprechers der südkoreanischen Streitkräfte vom Freitag stürmten die Spezialeinheiten den Tanker auf hoher See und brachten ihn innerhalb von fünf Stunden unter ihre Kontrolle. Acht der Piraten wurden bei der Aktion getötet,
fünf konnten festgenommen werden. Der Kapitän der „Samho Jewelry“ sei angeschossen worden, hieß es. Über seinen Gesundheitszustand gab es zunächst keine Informationen. Der 19 900-Tonner war erst am 15. Januar etwa 350 Seemeilen südöstlich von Muskat im Arabischen Meer überfallen worden (THB 18. Januar 2011). Ein südkoreanischer Zerstörer hatte das gekaperte
Schiff in einem Sicherheitsabstand verfolgt. Von Bord des Kriegsschiffes wurde die Rettungsaktion schließlich am frühen Freitagmorgen gestartet. Die gewaltsame Befreiung ist insofern ungewöhnlich, als Marineeinheiten bisher
ein entführtes Schiff zumeist erst stürmten, wenn sichergestellt war, dass sich die Besatzung in einem geschützten Sicherheitsraum verbarrikadieren konnte. Auch das deutsche Containerschiff „Taipan“ wurde auf diese Weise befreit.
Weniger Glück hatten die 25 aus Syrien und Ägypten stammenden Seeleute des Bulkers „Khaled Muhieddine K“. Sie wurden am Donnerstag rund 330 Seemeilen südöstlich von Salalah im Arabischen Meer angegriffen und entführt.
Nachdem der Kapitän des für die syrische Reederei Damak unter Togo-Flagge fahrenden 24 022-Tonners einen Piratenbeschuss gefunkt hatte, brach der Kontakt ab. Nach Reedereiangaben hat das Schiff keinen Sicherheitsraum.