Scandlines und TT Line kooperieren

Frachteinbrüche und drastisch sinkende Passagierzahlen zwingen die Fährredereien Scandlines und TT Line im Ostsee-Fährverkehr zu einem Zweckbündnis.

Das deutsch-dänische Unternehmen Scandlines legte nach eigenen Angaben letzte Woche ihre Verbindung von Rostock ins schwedische Trelleborg vorübergehend mit dem Angebot des direkten Konkurrenten TT-Line zusammen. Laut Scandlines-Sprecher Frank- Michael Havemann soll die Kooperation das Problem von Überkapazitäten entschärfen, die infolge der Wirtschaftskrise den beiden Reedereien zu schaffen machen.

Zumindest bis zum Frühjahr legt morgens künftig nur noch ein Schiff der Travemünder TT-Line in Rostock ab, die Nachmittagsfähre nach Trelleborg stellt dagegen Scandlines. „Auf unsere Kunden hat das alles keine Auswirkungen", meinte Havemann. Frachtfirmen und Fahrgäste könnten ihre Tickets weiterhin bei Scandlines oder TT-Line lösen, würden bei Bedarf jedoch auf das Schiff des jeweils anderen Anbieters geleitet. Auch bei den Preisen gebe es vorerst keine Änderungen.

Fortan sind die Scandlines- und TT-Line-Fähren nur im Nachtverkehr gleichzeitig im Einsatz. „Wir müssen abwarten, wie die Zusammenlegung tagsüber angenommen wird", erklärte Havemann. Die Zusammenarbeit auf der Trelleborg-Route werde keine personellen Einschnitte zur Folge haben, versicherte der Scandlines-Sprecher. Auch aus wettbewerbsrechtlicher Sicht seien die Fahrplan-Absprachen zulässig: „Wir haben das durch einen Anwalt prüfen lassen. Außerdem bleibt der Vertrieb getrennt."

Sowohl Scandlines als auch TT Line müssen derzeit infolge der Wirtschaftskrise vor allem im Frachtgeschäft dramatische Einbußen verkraften: Während Scandlines im ersten Halbjahr 2009 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast ein Viertel weniger Lastwagen transportierte, sprach TT-Line vom einem Gesamtminus im Ostsee-Verkehr von ebenfalls rund 25 Prozent.

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