Schiffbauer fürchten Investitionsschwäche

Die deutsche Werftindustrie sieht ihre Konkurrenzfähigkeit trotz voller Auftragsbücher bedroht. Der Auftragsbestand hat sich zwar deutlich verbessert. Aber die Ergebnisse der Werften sind bei weitem nicht so, dass die Branche den nötigen Speck für die Zukunft ansetzen könnte, sagte Jürgen Kennemann, Deutschlandchef des norwegischen Werft-Konzerns Aker Yards, der Financial Times Deutschland (Montag). Seit Mai ist Kennemann zugleich Vorsitzender des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik (VSM). Der Branchenverband VSM kalkuliert, dass die Werften in Deutschland im Schnitt nur etwa ein Prozent Gewinn vom Umsatz erwirtschaften. Die Gewinnsituation der deutschen Werften muss langfristig besser werden, sagte Kennemann. Es sei für die Unternehmen schwierig, genügend Kapital für die nötigen Investitionen aufzubauen. Der Schiffbau in Deutschland kann aber nur mit Innovationen überleben. Die Strategie der deutschen Werften bestand in den vergangenen Jahren vor allem in der Konzentration auf technologisch hochwertige Schiffe und in der fortschreitenden Automatisierung der Fertigung - was hohe Investitionen nötig macht. Die Branche könne ihren technologischen Vorsprung vor der Konkurrenz aus Asien halten, wenn die Politik den Werften helfe, sagte Kennemann. Wir brauchen eine gesicherte Innovations- und Forschungsförderung sowie Investitionsförderung.

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