Schiffbauer planen weitere Proteste

Gegen das drohende Aus für ihr Unternehmen und das Auslaufen der Wadan-Transfergesellschaften Ende März wollen Rostocker und Wismarer Schiffbauer jetzt auch in der Landeshauptstadt protestieren.

„Alles Weitere wird sich in Schwerin abspielen", sagte gestern Ex-Wadan-Betriebsrat Harald Ruschel. Bei einer Mitgliederversammlung der IG Metall in Warnemünde hätten sich schon zahlreiche Kollegen in Teilnehmerlisten für Kundgebungen ab kommender Woche eingetragen.

Was genau die Belegschaft plane, wollte Ruschel nach dem Treffen der rund 650 Schiffbauer nicht sagen.

Die Beschäftigten seien entschlossen, für das Überleben der seit Juni 2009 insolventen Werften in Wismar und Rostock-Warnemünde zu kämpfen, so Ruschel. Das Land soll weitere Hilfsmöglichkeiten prüfen. Auch der russische Investor Vitaly Yusufov, der die in Nordic Yards umbenannten Schiffbaubetriebe im vergangenen August gekauft hatte, müsse sich stärker um Aufträge bemühen. Bei den Werften sind seit fast zwei Jahren keine Bestellungen eingegangen.

„Es gibt immer noch die Möglichkeit eines finanziellen Einstiegs bei Nordic", erklärte Ruschel. Fördergelder allein seien „auch nicht das Wahre, wenn das Land gar nicht kontrolliert, was mit dem Geld passiert". Ein mit der ehemaligen Wadan-Belegschaft abgestimmter Aktionsplan, den die IG Metall am Dienstag in Schwerin vorgelegt hatte, enthielt bereits die Forderung nach einer Beteiligung von Bund und Land an dem notleidenden Unternehmen. Nach dem Vorbild des Landes Niedersachsen, das Miteigentümer von Volkswagen ist, könne sich Mecklenburg-Vorpommern bei Nordic engagieren, sagte IG-Metall-Schiffbauexperte Heino Bade. Ruschel bekräftigte dies: „Es ist unverständlich, dass sich das Land da weiter raushält."

Aus dem Schweriner Wirtschaftsministerium hieß es, die Forderung von IG Metall und Mitarbeitervertretern nach einem staatlichen Einstieg bei Nordic sei unrealistisch.

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