Schifffahrt als Teil der Industriekultur

Die Geesthachter Schleuse: 230 Meter lang und 25 Meter breit sind die beiden Kammern des Bauwerks, Foto: Timo Jann

Blick in eines der großen Rohre des Pumpspeicherwerks, Foto: Timo Jann

612 Meter lang sind die Rohre, die Elbe und Stausee verbinden, Foto: Timo Jann
In den 1950er Jahren prägten Großbaustellen das Elbufer bei Geesthacht. 1955 wurden Bauarbeiten für das Stauwehr begonnen, mit dessen Hilfe die Oberelbe besser schiffbar gemacht werden sollte. Dafür musste ab 1957 auch eine Schleuse entstehen. Und auf dem Geesthang wurde ein riesiger Stausee angelegt, in dem bis zu drei Millionen Kubikmeter Elbwasser gepuffert werden können, um ein 1958 in Betrieb genommenes Pumpspeicherwerk anzutreiben.
Diese „Schätze“ sind Bestandteil der „Route der Industriekultur“. Als vierte Stadt in der Metropolregion Hamburg nach Lauenburg, Schwerin und Neumünster hat jetzt auch Geesthacht so eine Route zu seiner Industriegeschichte entwickelt. Sven Bardua, Industriearchäologe und Autor verschiedener Bücher, hat dafür 20 industriehistorisch besondere Orte für die Themenroute zusammengefasst. „Coronakonform kann man diese Orte nun auf eigene Faust erkunden“, berichtet Bettina Knoop, die Leiterin der Geesthachter Touristeninfo.
In der Metropolregion werden schon seit Jahren die „Tage der Industriekultur am Wasser“ organisiert, um die Industriedenkmäler ins Gedächtnis zu rufen. Sofern es die Corona-Pandemie zulässt wieder am 25. und 26. September.
Das Stauwehr Geesthacht ist das einzige im deutschen Teil der Elbe. 1960 war es in Betrieb gegangen, das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt plant derzeit eine umfassende Sanierung. Der Wasserstand der Oberelbe kann über Tore reguliert werden. Damit Schiffe weiterhin fahren können, wurden zwei 230 Meter lange und 25 Meter breite Schleusenkammern errichtet. Der künstlich erzeugte Höhenunterschied beträgt 1,30 bis 3,50 Meter. Das 17 Meter tiefe Becken des Pumpspeicherwerks ist über drei 612 Meter lange Rohre mit der Elbe verbunden und kann im Maschinenhaus am Flussufer dank 80 Meter Fallhöhe bis zu 600 Megawattstunden Strom erzeugen.
Auf der „Route der Industriekultur“ kann die regionale Wirtschafts-, Technik- und Sozialgeschichte des Industriezeitalters erkundet werden kann. Dabei sind auch andere Meilensteine der industriegeschichtlichen Entwicklung zu sehen: Reste zweier großer Sprengstoff-Fabriken – Alfred Nobel hatte an der Elbe das Dynamit erfunden – etwa, oder unter Denkmalschutz stehende Hallen einer ehemaligen Teppichfabrik, das stillgelegte Kernkraftwerk Krümmel und der Hafen mit der Eisbrecherflotte für die Elbe.
Den Flyer gibt es auch als Onlineversion unter: <link http: web4.deskline.net geesthacht de brochure list.>web4.deskline.net/geesthacht/de/brochure/list. tja