Schifffahrt macht Niedrigwasser zu schaffen
So trocken war selten ein November - deutschlandweit führt das zu Problemen für die Schifffahrt auf den Flüssen. Die dauerhafte Trockenheit macht deutschlandweit Probleme: Sinkende Wasserpegel behindern die Fluss-Schifffahrt - die Donau führt Rekordniedrigwasser, auf dem Rhein haben manche Fähren ihren Betrieb eingestellt.
Auf dem Rhein kommt die Schifffahrt zunehmend ins Stocken - für den Binnenverkehr ist es eines der wichtigsten Gewässer Europas. "Im Schnitt ist das Wasser etwa 1,50 Meter unter normal", sagte Ralf Schäfer vom Wasser- und Schifffahrtsamt im rheinland-pfälzischen Bingen. "Es lohnt sich nicht, wenn man ein 4000-Tonnen-Schiff nur noch mit 1000 Tonnen beladen kann", sagte Schäfer. Die Betriebe glichen das mit Zusatzfahrten aus, so der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt, Jörg Rusche. Dabei entstehende Mehrkosten müssten die Kunden über den sogenannten Kleinwasserzuschlag zumindest teilweise mitgetragen.
Probleme haben auch die Kapitäne in Nordrhein-Westfalen. Am Dienstag stand der Rheinpegel in Duisburg nur noch bei 1,95 Meter - ein historisches Novembertief seit mehr als 100 Jahren. Manche Fähren haben ihren Betrieb ganz eingestellt. Ein ähnliches Bild zeigt sich an Main und Elbe. Besonders betroffen sei der Elbabschnitt bei Wittenberg. "Jeder Schiffer muss individuell entscheiden, ob er fahren kann oder nicht", sagte ein Amtssprecher in Dresden. Zwar sei auch der Mainpegel sehr niedrig, hieß es von Behörden. Wegen der Schleusen und Wehranlagen gebe es aber noch keine Probleme.
Die Donau führt Rekordniedrigwasser. Der Pegel sei noch in keinem November so niedrig gewesen wie derzeit, sagte Jürgen Schmid vom Wasser- und Schifffahrtsamt Regensburg in Bayern. Der Wasserstand liege bis zu 30 Zentimeter unter dem üblichen Niedrigwert. Bei Straubing betrage er 2,70 Meter - normal wären vier Meter. In Bulgarien und Rumänien sank der Pegel der Donau auf den niedrigsten Stand seit 60 Jahren. In den nächsten Tage soll er weiter sinken. Die Schifffahrt wurde weitgehend eingestellt.