Schifffahrt rüstet sich für Eiswinter

"Ranzow" und "Görmitz" bauen rund 100 frostempfindliche LED-Leuchtköpfe von den Tonnen ab. Foto: Fassmer
Die Schifffahrt an der Ostsee rüstet sich für den Eiswinter. Zwischen der Insel Hiddensee und Rügen hat sich teilweise eine zehn Zentimeter dicke Eisschicht gebildet. Auch die Randbereiche des Greifswalder Boddens sind inzwischen zugefroren. Die Reederei Hiddensee hat am Mittwoch nach eigenen Angaben den Fährverkehr zwischen der Ostseeinsel Rügen und der kleinen Nachbarinsel auf den Eisfahrplan umgestellt. Damit wird bis auf weiteres nur noch der Hiddenseer Hafen Vitte angefahren.
Das Wasser- und Schifffahrtsamt macht die Wasserstraßen rechtzeitig mit dem ersten Eis auf den vorpommerschen Küstengewässern fit für den Frostwinter. In den Gewässern zwischen Peenestrom und der Insel Hiddensee werden seit Montag mit den Tonnenlegern "Ranzow" und "Görmitz" rund 100 frostempfindliche LED-Leuchtköpfe von den Tonnen abgebaut sowie rund 20 Tonnen gegen stabilere Eistonnen ausgetauscht, sagte der Leiter des Stralsunder Tonnenhofes, Karl-Albert Stüwe, am Mittwoch der dpa. Bisher gebe es keine Einschränkungen für die Schifffahrt.
Weitere 20 Eistonnen will das Wasser- und Schifffahrtsamt in den kommenden Tagen ausbringen, sagte Stüwe. Wenn es weiter durchfriere, müsse voraussichtlich in der kommenden Woche mit dem Eisbrechen begonnen werden. Zudem würden die Schichten der Besatzungen auf den Tonnenlegern auf einen 12-Stunden-Rhythmus umgestellt, um eine bessere Auslastung der Schiffe am Tag zu gewährleisten. Neben den Tonnenlegern, die zwischen 20 bis zu maximal 50 Zentimeter dickes Eis brechen können, stehe für den Eisaufbruch auch das Behördenschiff "Arkona" bereit.
Unterdessen behindert nach Angaben der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung Treibeis auf der Elbe zwischen Tangermünde in Sachsen-Anhalt und Geesthacht in Schleswig-Holstein den Binnenschiffsverkehr. Zwischen dem mecklenburgischen Dömitz und Geesthacht sei der Fluss bereits zu 40 Prozent mit Treibeis bedeckt, sagte die Leiterin des Wasser- und Schifffahrtsamtes Lauenburg, Bettina Kalytta, am Mittwoch. Auf dem Elbe-Lübeck-Kanal sind bereits seit Dienstag zwei Eisbrecher im Einsatz, um die Schifffahrt aufrechtzuerhalten.
Der kalte Ostwind bremst auch die Schifffahrt zu den Ostfriesischen Inseln. Die arktischen Temperaturen sind dabei aber weniger problematisch als der niedrige Wasserstand. Weil der stetige Ostwind das Wasser aus der Deutschen Bucht und den flachen Wattgebieten drückt, müssen Passagiere teilweise mit geänderten Fahrzeiten rechnen, hieß es am Mittwoch bei Reedereien. Auch Eisgang in den Hafenzufahrten erschwert das pünktliche An- und Ablegen der Fähren. Falls das kalte und windige Wetter mehrere Tage anhalte, könnten die Probleme zunehmen.