Schiffseigner gegen gewaltsame Befreiung
Die niederländischen Eigner des vor Somalia gekaperten Frachtschiffes haben sich gegen den Versuch einer gewaltsamen Befreiung der Mannschaft ausgesprochen. Eine solche Aktion würde das Leben der neun Besatzungsmitglieder aufs Spiel setzen, erklärten sie am Donnerstag, nachdem sich örtliche Behörden dafür ausgesprochen hatten.
Die «Amiya Scan» war am Sonntag im Golf von Aden gekapert worden.
Die Piraten haben das Schiff inzwischen einen Hafen der halbautonomen Region Puntland im Nordosten Somalias anlaufen lassen. Ein Regierungsmitglied von Puntland hatte am Mittwoch mitgeteilt, die Küstenwache sei dort hingeschickt worden, habe aber nicht genug Einsatzkräfte, um die Besatzung des Frachters zu befreien.
Reider Shipping und die dänische Reederei Scan-Trans, die das Schiff gechartert hat, haben nach eigenen Angaben die Regierung von Puntland gebeten, von einem solchen Versuch abzusehen. Nur Diplomatie und Verhandlungen könnten zu einer sicheren und friedlichen Lösung führen, erklärten sie. Die Besatzung aus vier russischen Offizieren und fünf philippinischen Matrosen werde von den Piraten bislang gut behandelt.
Die «Amiya Scan» war mit einer zerlegten Ölplattform auf dem Weg vom kenianischen Hafen Mombasa nach Constanta an der rumänischen Schwarzmeerküste, als sie am Sonntag im Golf von Aden gekapert wurde.